Humboldtianidae
Die Humboldtianidae sind eine Familie aus der Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora). Ihr Verbreitungsgebiet ist beschränkt auf Zentralamerika und das südliche Nordamerika. Einige Vertreter der Familie zeigen die Tendenz zur Rückbildung des Gehäuses. Die ältesten Vertreter der Familie stammen aus dem oberen Eozän (Paläogen)[1] Insgesamt umfasst die Familie etwa 50 Arten[2].
Humboldtianidae | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Humboldtianidae | ||||||||||||
Pilsbry, 1939 |
Merkmale
Die Gehäuse sind variabel in Größe, Farbe und Farbe. Die größten Vertreter werden bis über 50 mm groß, die kleinsten nur etwa 12 mm. In der Unterfamilie Humboldtianidae sind sie eher kugelig bis abgeflacht mit ovaler Mündung. Die Schale ist relativ dünn. Häufig sind Spiralstreifen, die Skulptur ist relativ gering ausgebildet. Die Vertreter der Unterfamilie Bunnyinae dagegen haben die Tendenz zur Rückbildung des Gehäuses (sog. Vitrinisierung). Die erwachsenen Tiere können sich nicht mehr vollständig in das Gehäuse zurückziehen. Die Mündung ist relativ groß und oval. Es ist zudem sehr dünn und durchsichtig. Es sind ursprünglich vier Liebespfeilsäcke vorhanden, die aber bei manchen Arten auf einen reduziert sein können, wobei die übrigen nur noch als Rudiment vorhanden sind. Bei anderen Arten können die Säcke unterschiedlich groß sein.
Vorkommen, Lebensweise und Verbreitung
Die Arten der Familie leben in Mexiko und dem südlichen Texas (USA). In Mexiko leben sie hauptsächlich in Gebirgsnadelwäldern und steigen bis 4000 m an; sie überschreiten dabei sogar die Baumgrenze, wo sie dann auch die Gebirgswiesen besiedeln[3]. Sie bevorzugen dort aride Verhältnisse. In Texas sind die dort lebenden Arten eher an feuchten Standorten zu finden. Über die Lebensweise der Arten ist bisher generell wenig bekannt geworden. Bunnya naranjoae Miller, 1987 aus dem westlichen Mexiko wird nur etwa ein Jahr alt und stirbt nach der Eiablage.
Systematik
- Humboldtianidae Pilsbry, 1939
- Humboldtianinae Pilsbry, 1939
- Humboldtiana Ihering, 1892 (mit sechs Untergattungen Humboldtiana (Humboldtiana) Ihering, 1892, Humboldtiana (Gymnopallax) Thompson, 2006, Humboldtiana (Clydonacme) Thompson, 2006, Humboldtiana (Aglotrochus) Thompson, 2006, Humboldtiana (Polyomphala) Thompson & Brewer, 2000 und Humboldtiana (Oreades) Thompson & Brewer, 2000)[2]
- †Skinnerelix Evanoff & Roth, 1992[1] (Eozän)
- Bunnyinae Nordsieck, 1987
- Bunnya H. Baker, 1942
- Humboldtianinae Pilsbry, 1939
Phylogenie
Die Familie Humboldtianidae ist nach Koene und Schulenberg (2005) die Schwestergruppe der Helminthoglyptidae. Helminthoglyptidae und Humboldtianidae bilden zusammen ein Monophylum, das die Schwestergruppe der Monadeniidae darstellt.
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Quellen
Einzelnachweise
- E. Evanoff und B. Roth: The fossil land snail Helix leidyi Hall & Meek, 1855, a member of a new genus of Humboldtianidae (Gastropoda: Pulmonata). Veliger, 35: 122–132, Berkeley 1992 ZDB-ID 954880-4.
- Omar Mejía und Gerardo Zúñiga: Phylogeny of the three brown banded land snail genus Humboldtiana (Pulmonata: Humboldtianidae). Molecular Phylogenetics and Evolution, 45: 587–595, San Diego 2007 doi:10.1016/j.ympev.2007.07.013
- Henry Augustus Pilsbry: Inland Mollusks of Northern Mexico: I. The Genera Humboldtiana, Sonorella, Oreohelix and Ashmunella. Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia, 100: 185–203, Philadelphia 1948
Literatur
- Philippe Bouchet & Jean-Pierre Rocroi: Part 2. Working classification of the Gastropoda. Malacologia, 47: 239–283, Ann Arbor 2005 ISSN 0076-2997
- Joris M. Koene und Hinrich Schulenburg: Shooting darts: co-evolution and counter-adaptation in hermaphroditic snails. BMC Evolutionary Biology, 5: 25, 13 Seiten, 2005 doi:10.1186/1471-2148-5-25
- Hartmut Nordsieck: Higher classification of the Helicoidea and the molecular analyses of their phylogeny. 2006 PDF (Server derzeit nicht zugänglich)
- Anatolij A. Schileyko: Treatise on Recent terrestrial pulmonate molluscs, Part 12 Bradybaenidae, Monadeniidae, Xanthonychidae, Epiphragmophoridae, Helminthoglyptidae, Elonidae, Humboldtianidae, Sphincterochilidae, Cochlicellidae. Ruthenica, Supplement 2(10): 1627–1763, Moskau 2005 ISSN 0136-0027