Hugo Schwarz
Hugo Curt Bohemund Schwarz (* 7. November 1817 in Trachenberg; † 28. August 1897 in Sellin) war ein deutscher Reichsgerichtsrat.
Leben
1840 wurde der Katholik Schwarz vereidigt und Gerichtsreferendar. Im Jahr 1845 war er Gerichtsassessor in Breslau. 1846 wurde er Rat beim Fürstentumsgericht Trachenberg. 1854 wurde er Kreisgerichtsrat in Trachtenberg und 1860 Kreisgerichtsdirektor. 1863 folgte die Beförderung zum Appellationsgerichtsrat in Breslau. 1872 wurde er zum Rat des Obertribunals in Berlin ernannt. 1879 kam er an das neugegründete Reichsgericht. Zunächst war er als Hilfsrichter im II. Hilfssenat tätig, dann wurde er 1880 Rat im III. Strafsenat. 1892 trat er in den Ruhestand. Er starb 1897 an einer Herzschwäche und wurde auf dem Johannes-Friedhof in Leipzig beerdigt.
Ehrungen
- Ritter des preussischen Roten Adler-Ordens II. Klasse mit Eichenlaub und Stern
- Preussischer Kronen-Orden IV. Klasse mit dem roten Kreuz am Erinnerungsband
- Ehrenbürger der Stadt Trachenberg
- Ehrenmitglied des Samaritervereins, der Schützengesellschaft in Leipzig; Ehrenmitglied des Schlesischen Forstvereins und der Schlesischen Gesellschaft für Vaterländische Cultur
Familie
Seine Eltern waren der Trachenberger Bürgermeister und Stadtrichter Justizrat Ludwig Schwarz (1770–1846)[1] und Johanna Krocker, eine Tochter des Breslauer Botanikers und Arztes Anton Johann Krocker (1744–1779).[2] Er war ein Cousin des Malers Carl Friedrich Lessing.[3] Sein Vater hatte einen kleinen literarischen Zirkel, in dem Karl von Holtei Mitglied war (Vierzig Jahre). Er war verheiratet mit Agnes Brier († 1881). Das Paar hatte keine Kinder.
Literatur
- Johannes Chrząszcz: [Nekrolog]. In: Jahres-Bericht der Schlesischen Gesellschaft für Vaterländische Cultur, Band 75 (1898), Nekrologe, S. 9 f.
- Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band 4. Berlin 1900, Totenliste 1897, Sp. 76*; Textarchiv – Internet Archive.
- Adolf Lobe: Fünfzig Jahre Reichsgericht am 1. Oktober 1929. Berlin 1929, S. 351.
- Rainer Paetau, Hartwin Spenkuch: 3. Januar 1867 bis 20. Dezember 1878. In: Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Acta Borussica, Band 6/II: Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38, S. 709 (bbaw.de)
Einzelnachweise
- Friedrich August Schmidt, Bernhard Friedrich Voight (Hrsg.): Neuer Nekrolog der Deutschen. 24. Jahrgang, 1846, zweiter Teil, Weimar 1848, S. 1051; Textarchiv – Internet Archive. Eduard Maria Oettinger, Hugo Schramm-Macdonald: Moniteur des dates: Contenant un million de renseignements biographiques publié sous le patronage de Sa Majesté le Roi de Prusse. 5. Band. Dresden 1866, S. 44; BSB: reader.digitale-sammlungen.de; Textarchiv – Internet Archive.
- Krocker. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 19. Altenburg 1865, S. 832 (zeno.org).. Jonas Graetzer: Lebensbilder hervorragender schlesischer Aerzte aus den letzten vier Jahrhunderten. Breslau 1889, S. 89 f; Textarchiv – Internet Archive.
- Vera Leuschner: Lessing, Carl Friedrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 348 f. (Digitalisat).