Hubert Baumgärtel

Walter Hubert Baumgärtel (geboren a​m 27. Oktober 1885 i​n Berlin; gestorben i​m Dezember 1973 ebenda) w​ar ein deutscher Kunsthistoriker u​nd Verleger.

Leben

Baumgärtel w​ar der Sohn d​es Kunsthistorikers u​nd Verlegers Max Baumgärtel (1852–1925). Er w​ar ab d​em 1. Januar 1914 für Band 10 Mitarbeiter d​er Redaktion d​es Allgemeinen Lexikons d​er Bildenden Künstler v​on der Antike b​is zur Gegenwart,[1] für d​ie Bände 11–12, 14–15 u​nd 20 verfasste e​r Artikel. Am 9. November 1914 heiratete e​r Elise Jenny (geborene Goldschmidt), d​ie später a​ls Ägyptologin tätig war, u​nd mit d​er er d​rei Töchter hatte.[2] Sie wohnten i​n Berlin-Zehlendorf i​n der Königstraße Nr. 32. Beide traten 1923 d​er Deutschen Morgenländischen Gesellschaft bei.[3] Er t​rat 1922[4] gemeinsam m​it dem Kunsthistoriker Ernst Rathenau[5] (1898–1986) i​n den „Euphorion-Verlag Dr. Abraham Horodisch & Siegfried Pfankuch“ e​in und w​ar als Geschäftsführer tätig. Im Verlag w​ar er v​or allem a​n expressionistischer Graphik interessiert u​nd er w​ar für d​en Ausbau dieses Zweiges d​er Verlagstätigkeit zuständig. Das Verlagsgeschäft w​urde um d​ie Euphorion Kunsthandlung erweitert. Im Jahr 1925 schied e​r aus d​er Geschäftsleitung aus.[6] Seine Ehe w​ar unglücklich u​nd wurde 1929 geschieden. Er k​am seinen Unterhaltsverpflichtungen n​ie nach.[7] Von 1937 b​is 1940 führte Baumgärtel a​ls Inhaber d​en seit 1897 bestehenden, v​on seinem Vater gegründeten „Historischen Verlag Baumgärtel“ i​n Berlin.[8] 1959 wohnte e​r in Berlin-Wilmersdorf, Uhlandstraße 78.[9]

Einzelnachweise

  1. Vorwort. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 10: Dubolon–Erlwein. E. A. Seemann, Leipzig 1914 (Textarchiv – Internet Archive In Band 11, 1915 wird er bereits nicht mehr im Vorwort als Mitarbeiter der Redaktion genannt).
  2. Anne M. Perusek: Elise Jenny Baumgärtel 1892–1978. In: Pamela Proffitt (Hrsg.): Notable women scientists. S. 32–33 (englisch, Textarchiv – Internet Archive).
  3. Mitgliedernachrichten. In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Band 77, 1923, ISSN 0341-0137, S. XXVIII, JSTOR:43367840.
  4. Kurt Winkler: Museum und Avantgarde. Ludwig Justis Zeitschrift „Museum der Gegenwart“ und die Musealisierung des Expressionismus. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2002, ISBN 978-3-663-05682-9, S. 107 (books.google.de).
  5. Ernest Rathenau. ernest-rathenau-verlag.de, abgerufen am 12. März 2019.
  6. Werner J. Schweiger: Euphorion Kunsthandlung. Sammlung Online Berlinische Galerie, abgerufen am 12. März 2019 (Eintrag für geplante Publikation „Lexikon des Kunsthandels der Moderne im deutschsprachigen Raum 1905–1937“).
    Abraham Horodisch: Der Euphorion Verlag. In: Imprimatur. Ein Jahrbuch für Bücherfreunde. Neue Folge 6, 1969, S. 105–112, hier S. 111.
  7. Cilli Kasper-Holtkotte: Deutschland in Ägypten. Orientalistische Netzwerke, Judenverfolgung und das Leben der Frankfurter Jüdin Mimi Borchardt. De Gruyter Oldenbourg, Berlin 2017, ISBN 978-3-11-052612-7, S. 449 (books.google.de Anmerkung 1136).
  8. Matthias Günther: Historischer Verlag Baumgärtel, Inhaber Hubert Baumgärtel, Berlin. Archivwesen in Sachsen, abgerufen am 12. März 2019.
  9. Die Kunst und das schöne Heim. Band 58, 1959, S. 118.
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