Hosidius Geta
Hosidius Geta war ein römischer Dichter, der um das Jahr 200 n. Chr. tätig war. Nach dem Zeugnis seines Zeitgenossen Tertullian (De Prescriptione Haereticorum 42) verfasste er eine Tragödie mit dem Titel Medea, die aus Centonen des Vergil bestand. Das bedeutet, dass der Text fast ausschließlich aus Vergilzitaten (Verse und Versteile) zusammengesetzt ist.
Im Codex Salmasianus ist neben anderen Vergilcentonen auch eine Medea in 461 Versen überliefert, die nach Ansicht der Forschung mit dem genannten Werk identisch ist. Die Cento-Technik ist nicht meisterhaft, der Text enthält zahlreiche Verstöße gegen die Regeln der Metrik, Prosodie und Syntax.
Editionen
- Giovanni Salanitro (Hrsg.): Osidio Geta, Medea. Rom 1981.
- Hosidius Geta: Medea. Text, Translation, and Commentary [lateinisch-italienisch mit englischen Summaries], hg. von Maria Teresa Galli. Vertumnus. Berliner Beiträge zur Klassischen Philologie und zu ihren Nachbargebieten, Band 10, Göttingen 2017, ISBN 978-3-8469-0121-2
Literatur
- Wilhelm Kroll: Hosidius 3. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VIII,2, Stuttgart 1913, Sp. 2489 f.
- Rosa Lamacchia: Hosidii Getae Medea: cento Vergilianus. Leipzig 1981 (Bibliotheca Teubneriana, maßgebliche Textausgabe)
- Anke Rondholz: The Versatile Needle. Hosidius Geta’s Cento Medea and Its Tradition. Berlin 2012.
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