Hofball
Der Hofball kennzeichnet einen repräsentativen Festakt der von einem Hof eines Herrschergeschlechts veranstaltet wurde. Die Hochzeit der Hofbälle war während der Frühen Neuzeit und im Bürgerlichen Zeitalter bis zu Ende des Ersten Weltkriegs (1789–1918), als die bedeutenden Monarchien in Europa im Zuge ausbrechender gesellschaftlicher Umwälzungen abdanken mussten und sich die Höfe der Monarchen damit auflösten.
Hofbälle der Habsburger
In Wien war der Hofball während der Regierungszeit von Kaiser Franz Joseph I. (1848–1916) der zweithöchste Ball während der Faschingssaison. Der Hofball fand am Anfang der Saison statt.
Der Hofball fand traditionellerweise in der Hofburg zum Beispiel im Zeremoniensaal statt. Geleitet wurde der Abend vom Hofballmusikdirektor. Im Gegensatz zum höheren Ball bei Hof war der Kreis der erlaubten Gäste beim Hofball weiter. Hier durften das diplomatische Corps, nobilitierte Bürgerliche, hohe Beamte, aktive Offiziere der Wiener Garnison und weitere Personen, die Zutritt zum Hofe hatten, teilnehmen.
Das Buffet bereiteten die Hofküche und die Hofkellerei vor. So wurde in der eigens dafür vorgesehenen Olio-Küche – eine der zwölf Hof-Spezialküchen – die nur für diesen Anlass vorgesehene Olio-Suppe für die rund 2000 Gäste zubereitet. Das Gericht trug seinen Namen nach dem spanischen Ollapotrida-Eintopf und bestand aus 15 Fleischsorten (Rind, Schwein, Wild, Geflügel), vielerlei Gemüse und Gewürzen. Serviert wurde sie mit in Zucker glacierten Maroni.[1]
Literatur
- Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 3: Ha–La. Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 219.
Einzelnachweise
- Harald Havas: Wiener Sammelsurium. Pichler Verlag Wien, 2005, S. 22.