Hochkarstzone

Die Hochkarst-Decke oder Hochkarst-Zone[1] (engl. High Karst Unit oder High Karst Zone) ist eine tektonische Einheit der Balkanhalbinsel. Sie ist eine der äußeren Einheiten der Dinariden (externen Dinariden) am Rande der Adriatischen Platte. Die äußeren Bereiche der Adriatischen Platte sind durch Karbonatplattformen des Trias bis Kreide charakterisiert. Zwischen der Hochkarstzone und dem Adriatischen Rand liegen schmale Tiefseefazien, die in Griechenland Pindos-Oolonos-Zone, Krasta-Cukali-Zone in Albanien und in Montenegro Budvazone genannt wird.[2]

Geologisch-tektonische Zonen Montenegros. Den Hauptteil nehmen kretazische Kalkdecken der Hochkarstzone ein.

Geologie

Die tektonische Einheit besteht aus stratigraphischen Sequenzen die zwischen der oberen Kreide bis in das Karbon des Mesozoikums, sowie dem Eozän des Paläogen des Känozoikums reichen. Die Ablagerungen begannen mit marinen Sedimenten der oberen Kreide und des Perm. Im Frühen Trias wurden schmale marine Karbonate und Silikaklasten als Zeichen von Schelf-Bedingungen abgelagert.

Im Mittleren Trias herrschten Tiefseezustände. Im Späten Trias wurden die Ablagerungensbedingungen seichter, worauf die Karbonat-Platform sich zu bilden begann. Dies dauerte bis ins Eozän, als Flysch abgelagert wurde.

Grenzen

Die Budva-Cukali-Zone, in der Sedimente triassisch gebildeter Tiefsee-Fazien bis zu Flyschen des Känozoikums liegen, trennt die mehr extern liegende Karbonatplattformen der Dalmatischen Zone von der Hochkarst Einheit. Jedoch keilt sie im Norden zwischen Kotor und Dubrovnik aus. Nördlich davon können die Hochkarst Einheit und die Dalmatinische Zone durch eine Überschiebung, die nordwestlich bis Split verfolgt werden kann, getrennt werden. Danach verläuft sie untermeerisch, wo sie mit der N-S streichenden, gewundenen Split-Karlovac Verwerfung interferiert.

Im Norden wird die Hochkarstzone von der Südalpinen Zone überschoben. Im Osten von der Vorkarst Einheit sowie dem Bosnischen Flysch. Die Hochkarstzone überschiebt die Dalmatische Zone im Westen und die Budva-Cukali-Zone im Südwesten. Im Süden wird die Einheit durch die Skadar-Peć-Verwerfung abgetrennt.

Literatur

Schmid, S. M., Bernoulli, D., Fügenschuh, B., Matenco, L., Schefer, S., Schuster, R., Tischler, M. & Ustaszewski, K. 2008: The Alpine-Carpathian-Dinaridic orogenic system: correlation and evolution of tectonic units. Swiss Journal of Geosciences 101(1), p. 139–183.

Einzelnachweise

Maksimilian Posavec: Resultate photogelogisch-strukturgeologischer Interpretation der SW Bereiche Kroatiens. In: Mitteilungen der Österreichischen Geologischen Gesellschaft. Band 62, 1968, S. 40–45 (zobodat.at [PDF]).
Schmid, S. M., Bernoulli, D., Fügenschuh, B., Matenco, L., Schefer, S., Schuster, R., Tischler, M. & Ustaszewski, K. 2008: The Alpine-Carpathian-Dinaridic orogenic system: correlation and evolution of tectonic units. Swiss Journal of Geosciences 101(1), p. 139–183.

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[1] Maksimilian Posavec: Resultate photogelogisch-strukturgeologischer Interpretation der SW Bereiche Kroatiens. In: Mitteilungen der Österreichischen Geologischen Gesellschaft. Band 62, 1968, S. 40–45 (zobodat.at [PDF]).

[2] Schmid, S. M., Bernoulli, D., Fügenschuh, B., Matenco, L., Schefer, S., Schuster, R., Tischler, M. & Ustaszewski, K. 2008: The Alpine-Carpathian-Dinaridic orogenic system: correlation and evolution of tectonic units. Swiss Journal of Geosciences 101(1), p. 139–183.