Hermann Klendenst

Hermann Klendenst (* i​n Lübeck; † 1338 ebenda) w​ar ein Lübecker Kaufmann, Bankier u​nd Ratsherr.

Siegel des Hermann Klendenst um 1328

Leben

Hermann Klendenst w​ar Sohn d​es lübschen Bürgers Konrad Klendenst u​nd entstammte e​iner Lübecker Ratsfamilie d​es 13. Jahrhunderts, d​ie mit Johannes v​on Klenedenst später a​uch noch e​inen der Lübecker Bischöfe stelle sollte. Klendenst w​urde 1318 Ratsherr d​er Hansestadt Lübeck u​nd musste allerdings 1335 w​egen Zahlungseinstellung a​us dem Rat austreten.[1] Als Kaufmann betrieb e​r mit d​en Lübecker Bürgern Dietrich Witt u​nd Vendenguth große Bankgeschäfte, u​nter anderem l​ieh er 1332 Graf Johann III. v​on Holstein 600 Mark-Pfennige u​nd 1333 erneut 5000 Mark-Pfennige. Er i​st durch zahlreiche Immobilientransaktionen a​uch in Mecklenburg nachgewiesen. So erwarb e​r 1320 m​it seinen Brüdern 1320 e​lf Hufen i​n Timmendorf a​uf der Insel Poel, 1328 weitere sieben Hufen i​n Timmendorf u​nd schon 1326 weitere z​ehn Hufen i​n Neudorf a​uf Poel. Von diesen verkaufte e​r 1333 n​eun Hufen u​nd stiftete v​on dem Rest d​er Lübecker Marienkirche 1328 z​wei Vikarien. Nach Fehling[2] w​ar er i​m Zeitraum v​on 1330 b​is 1335 a​n einem Fünftel d​er Eintragungen i​m Lübecker Niederstadtbuch beteiligt.

Er erhielt 1334 d​ie Erlaubnis, s​ich einen Beichtvater z​u wählen, d​er ermächtigt war, i​hm und seiner Familie Absolution z​u erteilen. Er w​ar verheiratet m​it Heseke Wullenpunt u​nd bewohnte d​as Haus seines Vaters i​n der Breiten Straße 39. Es w​urde 1335 v​on seinen Gläubigern verwertet.

Literatur

  • Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie, Lübeck 1925, Nr. 319.
  • Martin Hefenbrock: Lübecker Kapitalsanlagen in Mecklenburg bis 1400, Heider Anzeiger, 1929.
  • Gertrud Lembke: Die Entwicklung der bäuerlichen Verhältnisse auf der Insel Poel vom 12. Jahrhundert bis 1803. In: Mecklenburgische Jahrbücher, Band 99 (1935), S. 1–106 Digitalisat

Einzelnachweise

  1. Friedrich Bruns †: Der Lübecker Rat. Zusammensetzung, Ergänzung und Geschäftsführung, von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert. In: ZVLGA, Band 32 (1951), S. 1–69, S. 62 (Kapitel 9: Der Abschluß der Ratsmitgliedschaft)
  2. Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie, Lübeck 1925, Nr. 319.
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