Hermann Huppen
Hermann Huppen (* 17. Juli 1938 in Bévercé) ist ein belgischer Comiczeichner und -texter. Er firmiert lediglich unter seinem Vornamen und ist dementsprechend nur als Hermann bekannt.
Die bekanntesten seiner Werke sind die Serien Comanche, Andy Morgan und Jeremiah.
Werdegang
Hermann wurde 1938 in Bévercé in der Nähe von Lüttich geboren. Nach einem Studium in Möbeldesign arbeitete er zunächst als Innenarchitekt. 1964 schrieb und zeichnete er seinen ersten Comic für die Zeitschrift Spirou. Greg erkannte sein Talent und bat ihn, weiterhin als Comiczeichner zu arbeiten. 1966 begann er mit Greg als Texter mit der Serie Andy Morgan, die in der Zeitschrift Tintin erschien. 1969 kam als weitere Serie Comanche hinzu.
1977 begann er eigene Geschichten zu schreiben und realisierte die sehr erfolgreiche Serie Jeremiah, die bis heute erscheint. 1984 kam die im Mittelalter spielende Serie Die Türme von Bos-Maury hinzu. Darüber hinaus entstanden viele Einzelbände, so auch der mittlerweile verfilmte Band Die Bluthochzeit.[1] Ein Großteil seiner Geschichten sind in mehreren Sprachen, darunter in deutsch, englisch, italienisch, kroatisch, schwedisch, serbisch und spanisch übersetzt worden. Neben seinem Engagement mit Greg arbeitet Huppen bevorzugt mit seinem Sohn Yves Huppen, Yves Duval und Jean Van Hamme zusammen.
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1973: Prix Saint-Michel, Belgien, für den besten realistischen Zeichner mit Les Loups du Wyoming
- 1980: Prix Saint-Michel, Belgien, für das beste realistische Drehbuch mit La Nuit des Rapaces
- 1992: Haxtur-Award, Spanien, für den besten längeren Comic und nominiert für die beste Zeichnung mit Les Tours de Bois-Maury
- 2001: Haxtur-Award, Spanien, für die beste Zeichnung mit On a Killed Will Bill und nominiert für den besten kurzen Comic und das beste Drehbuch
- 2002: Grand Prix Saint-Michel für sein Lebenswerk
- 2002: Haxtur Awards, Spanien, nominiert für den besten kurzen Comic und die beste Zeichnung
- 2003: Angoulême International Comics Festival, Frankreich, nominiert für den Publikumspreis und den Kunstwerkspreis
- 2005: Angoulême International Comics Festival, Frankreich, nominiert für den Publikumspreis
- 2006: Prix Saint-Michel, Frankreich, nominiert für den besten Comic
- 2009: Prix Diagonale, Belgien, Grand Prix du Jury für sein Lebenswerk
- 2009: Ordre des Arts et des Lettres, Chevalier
- 2010: Prix Saint-Michel, Frankreich, nominiert für das beste Kunstwerk
- 2011: Haxtur-Preis, Spanien, für seine gesamte Karriere
- 2012: Prix Sang 9, Belgien, für Comics beim Internationalen Polizeifilmfestival in Lüttich für Une nuit de pleine lune
- 2016: Grand Prix de la Ville d’Angoulême, Frankreich, für sein Lebenswerk
- 2019: Adamson International Prize, Schweden, für sein Lebenswerk[2]
Publikationen (Auswahl)
Serienhefte
- Bernhard Prince (1969–1980)
- Andy Morgan (1966–1978, Wiederaufnahme 2010)
- Comanche (1969–2002)
- Jugurtha (1975–1995)
- Jeremiah (1978–)
- Die Träume des kleinen Robin (1980–1983)
- Nic (1981–1983)
- Die Türme von Bos-Maury (Les Tours de Bois-Maury) (1984–2012)
- Auf Draculas Spuren (3 Hefte; 2006)
- Duke (2017–2020)
One Shots
- Missié Vandisandi (1991)
- Sarajevo Tango (1995)
- Caatinga (1997)
- Der Tod von Wild Bill (1999)
- Bluthochzeit (2000)
- Blutsbande (2000)
- Manhattan Beach 1957 (2002)
- Zhong Guo (2003)
- The girl from Ipanema (2005)
- Afrika (2007)
- Das ausschweifende Leben des Nylonmanns (2007)
- Der Teufel der sieben Meere (2 Bände; 2008–2009)
- Vollmondnacht (2011)
- Rückkehr in den Kongo (2013)
- Station 16 (2014)
Weblinks
- Literatur von und über Hermann Huppen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Website
- Biografie auf lambiek.net
- Fansite: Worldwide fansite
- Interview mit Hermann aus 2008