Hermann Hackmann

Hermann Hackmann (* 11. November 1913 i​n Osnabrück; † 20. August 1994 i​n Uslar) w​ar ein deutscher SS-Hauptsturmführer u​nd deutscher Schutzhaftlagerführer i​m KZ Majdanek s​owie als Rapportführer i​m KZ Buchenwald tätig.

Hermann Hackmann (April 1947)

Leben

Hackmann, Sohn e​ines Poliers, begann n​ach dem Schulabschluss 1930 e​ine Lehre a​ls Maurer, d​ie er 1933 abschloss. Er w​ar seit 1933 SS-Mitglied.

Ab August 1934 gehörte Hackmann d​em SS-Wachtrupp d​es KZ Esterwegen an. Nach Auflösung dieses Konzentrationslagers w​urde er i​ns KZ Sachsenhausen versetzt, w​o er e​rst als Blockführer u​nd später a​ls Rapportführer i​m Zellenbau eingesetzt war.[1] 1937 w​urde er Rapportführer i​m KZ Buchenwald u​nd im Frühjahr 1939 Adjutant d​es dortigen Lagerkommandanten Karl Otto Koch. Anfang 1941 w​urde Hackmann z​um Stab d​er Inspektion d​er Konzentrationslager (IKL) versetzt.[2] Er w​ar in Buchenwald u​nter dem Spitznamen „Jonny“ bekannt.[1] Im August 1941 w​urde Hackmann Vertreter Kochs b​eim Aufbau d​es KZ Majdanek, w​o er a​uch den Posten d​es Schutzhaftlagerführers innehatte.[3]

Im Herbst 1942 k​am Hackmann z​ur 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“, e​iner Division d​er Waffen-SS.[4]

Im August 1943 wurde er wegen Unterschlagung von Besitzgütern und Mord im KZ Buchenwald nach Ermittlungen durch Konrad Morgen verhaftet und am 29. Juni 1944 von einem SS-Gericht in Kassel zweimal zum Tode verurteilt. Noch im März 1945 wurde er aus dem Straflager der SS und der Polizei Dachau im KZ Dachau entlassen.[3] Nach Kriegsende wurde er noch 1945 verhaftet. Im Buchenwald-Hauptprozess, der im Rahmen der Dachauer Prozesse stattfand, verurteilte ein US-amerikanisches Militärgericht Hackmann am 14. August 1947 erneut zum Tode, die Todesstrafe wurde aber 1948 in eine lebenslängliche Freiheitsstrafe umgewandelt. Nach der im März 1955 erfolgten Entlassung aus dem Kriegsverbrechergefängnis Landsberg arbeitete Hackmann bis zu seiner Verrentung 1976 als Kaufmann und Reiseprokurist bei einer Möbelfirma in Uslar.[3]

Am 30. Juni 1981 w​urde er v​om Landgericht Düsseldorf i​m dritten Majdanek-Prozess w​egen gemeinschaftlicher Beihilfe z​um Mord a​n mindestens 141 Personen z​u zehn Jahren Haft verurteilt.[3] Hackmann verstarb i​m August 1994 i​n Uslar.[5]

Literatur

  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich – Wer war was vor und nach 1945; Frankfurt am Main: Fischer-Taschenbuch-Verlag, 20072; ISBN 978-3-596-16048-8.
  • Eugen Kogon: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager; Frechen: Komet, 2000; ISBN 3-89836-107-1 (= München: Heyne, 199531; ISBN 3-453-02978-X; Reinbek bei Hamburg: Kindler, 1974)
  • Harry Stein, Gedenkstätte Buchenwald (Hrsg.): Konzentrationslager Buchenwald 1937 - 1945, Begleitband zur ständigen historischen Ausstellung, Wallstein Verlag, Göttingen 1999, ISBN 978-3-89244-222-6.
  • Ulrike Weckel, Edgar Wolfrum (Hrsg.): „Bestien“ und „Befehlsempfänger“: Frauen und Männer in NS-Prozessen nach 1945, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003; ISBN 3525362722 .
  • Holm Kirsten, Wulf Kirsten: Stimmen aus Buchenwald. Ein Lesebuch., Wallstein Verlag, Göttingen 2002, ISBN 3-89244-574-5.

Einzelnachweise

  1. Holm Kirsten, Wulf Kirsten: Stimmen aus Buchenwald. Ein Lesebuch., Göttingen 2002, S. 38
  2. Harry Stein, Gedenkstätte Buchenwald (Hrsg.): Konzentrationslager Buchenwald 1937–1945, Begleitband zur ständigen historischen Ausstellung, Göttingen 1999, S. 308
  3. Ulrike Weckel, Edgar Wolfrum (Hrsg.): „Bestien“ und „Befehlsempfänger“: Frauen und Männer in NS-Prozessen nach 1945, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003, S. 231
  4. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 215.
  5. Lebensdaten von Heinrich Hackmann@1@2Vorlage:Toter Link/www.buchenwald.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf www.buchenwald.de
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