Hermann Georg Bünekau

Hermann Georg Bünekau (* 2. Mai 1729 i​n Lübeck[1]; † 2. März 1805 ebenda) w​ar ein deutscher Rechtshistoriker u​nd Bürgermeister d​er Hansestadt Lübeck.

Leben

Erinnerungstafel zur Erneuerung des Siechenhauses in Klein Grönau (1787)

Bünekau w​ar vermutlich e​in Sohn d​es Diaconus (Prediger) a​n der Ägidienkirche Hermann Bünekau († 1751)[2] Er studierte Rechtswissenschaften a​n der Universität Göttingen; 1749 h​ielt er h​ier seine e​rste Disputation u​nter dem Vorsitz v​on Christian Friedrich Georg Meister (1718–1782) u​nd wurde 1752 z​um Dr. jur. promoviert. Er w​urde 1761 i​n den Lübecker Rat gewählt u​nd 1778 z​um Bürgermeister bestimmt. Zu seiner Amtseinführung widmete i​hm Johann Georg Gesner d​en zweiten Teil seines Katalogs seltener Bücher d​er Stadtbibliothek (Lübeck).[3] In s​eine langjährige Amtszeit a​ls Bürgermeister f​iel die Besetzung Lübecks d​urch die dänischen Truppen i​m April u​nd Mai 1801, d​ie er n​icht zu verhindern vermochte.

1796 musste e​r als Bürgermeister m​it Hilfe d​er Lübecker Bürgerkompanien d​en Soldatenaufstand d​es Lübecker Stadtmilitärs beilegen, d​er durch ausstehende Soldzahlungen ausgelöst worden war. Zwei Anführer d​es Aufstands wurden standrechtlich erschossen. 1797 u​nd 1803 verhandelte e​r mit Frankreich über Zwangsanleihen, d​ie die Französische Republik v​on Lübeck w​ie auch d​en anderen Hansestädten z​ur Wahrung v​on der Neutralität Norddeutschlands n​ach dem Frieden v​on Basel forderte.

Er befasste sich eingehend mit dem Lübschen Recht und verfasste eine Bibliographie desselben. Sein Sohn Johann Nicolaus Bünekau war zunächst Ratssekretär in Lübeck und war nach seinem Tod bis zum Austritt aus Gesundheitsgründen kurzzeitig auch Ratsherr.

Werke

  • Vindiciae legislationis Iustinianeae de mixto tempore computando. Göttingen 1749 (Digitalisat)
  • De separatione liberorum ex iure Germanico cum primis Lubecensi. Göttingen 1752 (Digitalisat)
  • Bibliotheca Iuris Lubecensis. Peter Andreas Boeckmann, Lübeck 1776 (Digitalisat).

Literatur

  • D. Jo. Friedericus Wahl Consiliarius Aulicus Regius Ordinis Iuridici Praeses Ordinarius Et H. T. Pro-Decanus Viri ... Hermanni Georgii Bunekau Lubecensis Solemnia Inauguralia Indicit Atque De Iustis Cancellis, Quibus Officium Iudicis Vel Ius Dicentis In Adiuvando Actore Per Libelli Interpretationem Secundum Aequi Rationem Et Ius Scriptum Caesareum Ac Pontificium Circumscribitur Disserit. Göttingen (VD18-Digitalisat)
  • Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie. Lübeck 1925, Nr. 904.

Einzelnachweise

  1. Ernst Deecke: Beiträge zur Lübeckischen Geschichtskunde. Erstes Heft, Rohde, Lübeck 1835, S. 3 (Digitalisat).
  2. Siehe den Hinweis auf Johann Henrich von Seelens Memoria in Nova acta historico-ecclesiastica
  3. Sr. Wohlgebohrnen Magnificenz Herrn Herrn D. Hermann Georg Bünekau hochverdientem Mitgliede E. Hochedl. und hochweis. Raths bey Seiner Erhebung zur Bürgermeisterwürde und Sr. hochedelgebornen und hochweisheiten Herrn Gabriel Christian Lembke beyder Rechten Docktori und kayserl. Pfalzgrafen als Derselbe zum hochansehnlichen Mitgliede Eines hochedl. und hochw. Rathserwählet wurde statte zu diesen neuen Würden bey Ihrer feyerlichen Einführung seinen gehorsamsten Glückwunsch ab und überreichte Denenselben das zweyte Stück eines Verzeichnisses von seltnen Büchern in einer hochweis. Raths und der Scharbauischen Bibliothek. Lübeck: Fuchs 1778
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