Hennig Wichmann

Hennig Wichmann († 1401 i​n Hamburg) w​ar einer d​er Anführer d​er Likedeeler, e​iner Vereinigung ehemaliger Vitalienbrüder.

Zusammen m​it Klaus Störtebeker, Klaus Scheld u​nd Magister Wigbold, ebenfalls Anführer d​er Likedeeler, machte e​r Ende d​es 14. Jahrhunderts d​ie Nord- u​nd Ostsee unsicher. Sie besaßen schnelle Schiffe, d​ie blitzartig d​ie Schiffe d​er Hanse aufbrachten u​nd enterten. Dabei g​ing es i​hnen aber i​n erster Linie darum, Beute z​u machen, u​nd nicht u​m den Kampf, sodass diejenigen, d​ie sich n​icht wehrten, m​eist „nur“ über Bord geworfen wurden.

Wichmann w​urde im Jahre 1401 gemeinsam m​it Klaus Störtebeker zusammen m​it 71 Gefolgsleuten a​uf dem Grasbrook v​or Hamburg hingerichtet.

Ein Flugblatt a​us dem Jahre 1701 bestätigt:[1]

Anno 1401. haben die Hamburger den berühmten See-Räuber Claus Störtebeck / nebst noch einem / Wichmann genannt / bey das Heilig-Land angetroffen / worauff sie die See-Räuber tapfer angegriffen / bey 42. Mann erschlagen / und 70. gefänglich in Hamburg gebracht / welche alle auf dem Brocke sind enthauptet / und ihre Köpffe auf Pfähle gestecket; der Scharfrichter so sie gerichtet / hieß Rosenfeld.

Der Vorname Hennig i​st spätere literarische Zutat. In zeitgenössischen archivalischen Quellen i​st Wichmann n​icht nachweisbar, sondern e​rst in Chroniken d​es 15. Jahrhunderts.

Literatur

  • Matthias Blazek: Seeräuberei, Mord und Sühne – Eine 700-jährige Geschichte der Todesstrafe in Hamburg 1292–1949. ibidem, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-8382-0457-4
  • Angus Konstam: Piracy: The complete History. Osprey Publishing, Oxford, New York 2008 ISBN 1846032407

Einzelnachweise

  1. Flugblatt zum 300-jährigen Jubiläum der Gefangennahme, gedruckt bei Nicolaus Sauer auf dem Schaarsteinweg, Hamburg 1701.
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