Henkersknoten

Der Henkersknoten ist ein Knoten, der zum Hängen verwendet wird. Er besteht aus einer frei laufenden Schlinge, die um den Hals des Delinquenten gelegt wird und sich beim Hängen durch dessen Gewicht zuzieht.

Henkersknoten
Henkersknoten
Typ Schlinge
Anwendung Todesstrafe
Ashley-Nr. 366
Synonyme Galgenknoten
Englisch Hangman’s knot
Liste der Knoten

Abwandlungen

Die Anzahl der Rundtörns um die Schlinge wird je nach Quelle verschieden angegeben: Mal sind es neun, mal acht oder 13. Das „Procedure for Military Executions“ der U.S. Armee vom Dezember 1947[1][2] schrieb in seiner Knotenanleitung für Hinrichtungen durch Hängen ausdrücklich sechs Wicklungen vor. In Großbritannien wurde bis zur Abschaffung der Todesstrafe kein Knoten verwendet, stattdessen wurde das Seil durch eine in das Seilende eingespleißte Messingkausch geführt.

Aufschießen einer Leine
Schlinge des britischen Typs (Altes Gefängnis in Jerusalem, aus der Mandatszeit)

Beim Aufschießen einer Leine wird eine abgewandelte Version des Henkersknoten verwendet, indem das Seil als „Schlinge“ vielfach gelegt wird. Die Zahl der Rundtörns ist dabei beliebig, das lose Ende wird durchgesteckt, aber nur leicht festgezogen. Eine offensichtliche Ähnlichkeit besteht auch mit dem Takling und dem Wurfknoten.

Herstellen eines Taklings

Anwendung

Herkömmlicherweise wird der Knoten unmittelbar unter und hinter dem linken Ohr angelegt. Durch das Zuziehen der Schlinge werden die Luftzufuhr zur Lunge und die Blutzufuhr zum Gehirn unterbunden, was zum langsamen und qualvollen Tod durch Strangulation führt. In Kombination mit dem Gebrauch einer Falltür und einem Sturz aus einer berechneten Höhe tritt der Tod durch Genickbruch ein (Long Drop). Ein Knoten der abgebildeten Art entspricht der US-amerikanischen Tradition. Durch diese Methode wurden bei den Nürnberger Prozessen Kriegsverbrecher durch den Master Sergeant John C. Woods hingerichtet.

Alternativen

Der Zweistrang-Bändselknoten
Der Höhlenknoten


Commons: Hangman's nooses – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. US Army Drucksache 27-4 vom Dezember 1947 (PDF; 912 kB)
  2. Am 12. Januar 1946, in der JVA Bruchsal waren es deutlich mehr als 6 Wicklungen Quelle: CRITICALPAST.com
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