Hektor Mülich
Hektor Mülich (* um 1420 in Augsburg; † zwischen Oktober 1489/Oktober 1490 ebenda) war ein Augsburger Kaufmann und Chronist.
Von 1465 bis 1485 ist Hektor Mülich als Ratsherr nachgewiesen. In erster Ehe war er mit der Patrizierstochter Ottilia Conzelmann (gest. zwischen 1466 und 1473), in zweiter Ehe mit Anna, Tochter des Jakob Fugger der Ältere verheiratet.
Seine bis 1487 reichende handschriftliche Chronik gilt als vorzügliche Quelle. Sie wurde von Wilhelm Rem bis 1511 fortgesetzt.
Hektor Mülich sammelte Bücher. Einige Handschriften sind noch erhalten, die er – teilweise gemeinsam mit seinem Bruder Jörg – abschrieb und eigenhändig illustrierte. Dazu gehörte auch ein Exemplar der gedruckten Mentelin-Bibel, das er zusammen mit seiner ersten Gattin am 27. Juni 1466 erworben, eigenhändig rubriziert und mit Buchmalerei, auch mit dem Allianzwappen von sich und seiner Gemahlin ausgeschmückt hat.[1]
Werk
- Chronik, in: Die Chroniken der deutschen Städte Bd. 22 (1892) Internetarchiv
Literatur
- Wilhelm Vogt: Mülich, Hektor. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 22, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 491.
- Klaus Graf: Mülich, Hektor. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 303 (Digitalisat).
- Dieter Weber: Geschichtsschreibung in Augsburg. Hektor Mülich und die reichsstädtische Chronistik des Spätmittelalters. Augsburg (und Würzburg) 1984 (= Abhandlungen zur Geschichte der Stadt Augsburg, 30). ISBN 978-3921133361 Rezension
- Literarisches Leben in Augsburg während des 15. Jahrhunderts. Tübingen 1995 (siehe Register S. 370)
Weblinks
- Mülich, Hector im Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“
- Artikel im Augsburger Stadtlexikon
Einzelnachweise
- Bettina Wagner: Ein Kaufeintrag als Datierungshilfe, in: Als die Lettern laufen lernten, Medienwandel im 15. Jahrhundert, Inkunabeln aus der Bayerischen Staatsbibliothek München; Ludwig Reichert-Verlag, Wiesbaden 2009 (Ausstellungskataloge, Bayerische Staatsbibliothek München, Band 81), ISBN 978-3-89500-699-9, bes. S. 206–207, ill.