Hekimoğlu
Hekimoğlu eigentlich Hekimoğlu İbrahim (* in Yassıtaş, Stadt Fatsa, Provinz Ordu; † 26. April 1913 in Fatsa) war ein türkischer Volksheld und Brigant (türk. eşkiya). Er führte einen Feldzug gegen Grundbesitzer und Lehnsherren und unterstützte die Bevölkerung.
Hekimoğlu als Bauer
Hekimoğlu wuchs als Sohn einer Bauernfamilie bei einem Lehnsherren in der Provinz Ordu auf. Nach dem frühen Tod seines Vaters äußerte er gegenüber seinem Lehnsherren mehrfach den Wunsch, eines seiner Felder übernehmen zu dürfen, worauf er von dem Lehnsherren bestraft wurde. Als er sich in ein Mädchen verliebte, das mit dem Lehnsherren zwangsweise verlobt war, fordert dieser Hekimoğlu zu einem Duell heraus. Am vereinbarten Treffpunkt wird er jedoch von mehreren Männern überfallen, worauf er mit zwei seiner Cousins in die Berge flieht.
Hekimoğlu als Rebell
Hier baut er für sich und seine Gefährten die berühmten bespiegelten Gewehre (türk. Aynalı Martin) und beginnt einen Rachefeldzug gegen alle Lehnsherren der Gegend. Da er mit seiner Beute der Bevölkerung hilft, gewinnt er deren Unterstützung. Daraufhin wird von den Lehnsherren ein Kopfgeld ausgesetzt, mit Hilfe der Bevölkerung können er und seine Cousins sich jedoch lange Zeit der Festnahme entziehen.
Tod
Bei einem späteren Feldzug werden seine Cousins erschossen, während er entkommen kann. Der Bürgermeister von Fatsa bietet ihm scheinbar Unterschlupf, war jedoch von den Lehnsherren bestochen worden. Beim Angriff der Gendarmerie kann Hekimoğlu angeschossen in ein altes Haus fliehen und verschanzt sich auf einem Balkon. Da die Gendarmen wissen, dass er Georgisch versteht, täuschen sie durch lautes Gespräch vor, keine Munition mehr zu haben, locken ihn so ins Freie, worauf er erschossen wird.
Nach dem Tod
Ihm zu Ehren gibt es das "Hekimoğlu Türküsü", ein türkisches Volkslied, in dem seine Taten als "Aslan Yürekli" (dt.: "mit der Seele eines Löwen") interpretiert werden.
Literatur
- Murat Sertoğlu: Kahramanlar Kahramanı Hekimoğlu. Istanbul 1983