Heinrich von Hessen-Darmstadt (1674–1741)
Heinrich von Hessen-Darmstadt (* 29. September 1674 in Darmstadt; † 31. Januar 1741 in Butzbach) war ein Prinz von Hessen-Darmstadt, kaiserlicher General und Befehlshaber von Lleida (Lérida) im Spanischen Erbfolgekrieg.
Leben
Heinrich war ein Sohn des Landgrafen Ludwig VI. von Hessen-Darmstadt (1630–1678) aus dessen Ehe mit Elisabeth Dorothea von Sachsen-Gotha-Altenburg (1640–1709), Tochter von Ernst I. von Sachsen-Gotha-Altenburg und wuchs zusammen mit seinen Geschwistern
- Magdalena Sibylla (1652–1712), ∞ Herzog Wilhelm von Württemberg (1647–1677)
- Maria Elisabeth (1656–1715), ∞ Heinrich von Sachsen-Römhild
- Ludwig VIII. (1658–1678, Landgraf)
- Sophie Marie (1661–1712), ∞ Herzog Christian von Sachsen-Eisenberg
- Ernst Ludwig (1667–1739, Landgraf)
- Georg (1669–1705, kaiserlicher General)
- Sophia Louise (1670–1758), ∞ Fürst Albrecht von Oettingen-Oettingen
- Philipp (1671–1736, kaiserlicher Feldmarschall)
- Elisabeth Dorothea (1676–1721), ∞ Landgraf Friedrich III. von Hessen-Homburg
- und Friedrich (1677–1708, russischer Regimentskommandeur)
auf.
Heinrich trat, wie seine Brüder Georg, Philipp und Friedrich zum katholischen Glauben über und trat in kaiserliche Dienste, wo er zum Generalwachtmeister aufstieg. Unter Führung seines Bruders Georg war er 1704 an der Einnahme von Gibraltars beteiligt.
Im Jahr 1705 wurde Heinrich zum Generalfeldmarschallleutnant und Befehlshaber von Lerida ernannt. Im Oktober 1707 verteidigte er, an der Spitze einer Armee von 2.500 Mann, die Stadt im Spanischen Erbfolgekrieg. Nach zweimonatiger Belagerung musste er sich dem 30.000 Mann starken Truppenverband Philipps V. ergeben. Nach einer Auseinandersetzung mit Graf Starhemberg quittierte er 1710 seinen Dienst.
Er kehrte nach Deutschland zurück und lebte in Butzbach, dem Witwensitz seiner Mutter. Unter deren Einfluss konvertierte er wieder zum Protestantismus.
Vorfahren
Ludwig V. Landgraf von Hessen-Darmstadt (1577–1626) | |||||||||||||
Georg II. Landgraf von Hessen-Darmstadt (1605–1661) | |||||||||||||
Magdalena von Brandenburg (1582–1616) | |||||||||||||
Ludwig VI. Landgraf von Hessen-Darmstadt (1630–1678) | |||||||||||||
Johann Georg I. Kurfürst von Sachsen (1585–1656) | |||||||||||||
Sophie Eleonore von Sachsen (1609–1671) | |||||||||||||
Magdalena Sibylle von Preußen (1586–1659) | |||||||||||||
Heinrich von Hessen-Darmstadt | |||||||||||||
Johann III. von Sachsen-Weimar (1570–1605) | |||||||||||||
Ernst I. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1601–1675) | |||||||||||||
Dorothea Maria von Anhalt (1574–1617) | |||||||||||||
Elisabeth Dorothea von Sachsen-Gotha-Altenburg (1640–1709) | |||||||||||||
Johann Philipp von Sachsen-Altenburg (1597–1639) | |||||||||||||
Elisabeth Sophia von Sachsen-Altenburg (1619–1680) | |||||||||||||
Elisabeth von Braunschweig-Wolfenbüttel (1593–1650) | |||||||||||||
Literatur
- Andreas Räss: Die Convertiten seit der Reformation S. 468
- Carl Friedrich Günther. Anekdoten, Charakterschilderungen und Denkwürdigkeiten aus der Hessischen … S. 154