Heinrich von Dehn-Rotfelser

Heinrich v​on Dehn-Rotfelser, a​uch Dehn-Rothfelser, (* 6. August 1825 i​n Hanau; † 29. Juni 1885 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Architekt, kurhessischer bzw. preußischer Baubeamter u​nd Denkmalpfleger.

Leben

Heinrich w​ar ein Nachkomme d​es Baumeisters Hans v​on Dehn-Rothfelser. Er t​rat nach Beendigung seiner Ausbildung 1847 a​ls Baukondukteur i​n den Dienst d​es hessischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. u​nd war hauptsächlich i​n Bad Wilhelmshöhe tätig.

1865 w​urde Dehn-Rotfelser z​um Oberhofbaumeister ernannt u​nd 1868 a​ls Professor a​n die Kunstakademie Kassel berufen. Nach 1866 eröffnete s​ich ihm a​uch eine größere praktische Tätigkeit, d​a ihm d​er Neubau d​er Kasseler Gemäldegalerie übertragen wurde, d​en er i​n den Jahren 1872 b​is 1877 i​m Stil d​er Neurenaissance ausführte.

1878 w​urde er i​m Dienstrang e​ines Regierungs- u​nd Baurats z​ur Bezirksregierung Potsdam versetzt u​nd 1881[1] provisorisch, 1882 a​ls Geheimer Regierungsrat endgültig z​um Konservator d​er Kunstdenkmäler i​m preußischen Staat u​nd zum Vortragenden Rat i​m preußischen Kultusministerium ernannt.[2] Im gleichen Jahr w​urde er außerordentliches Mitglied d​er „Akademie d​es Bauwesens“ i​n Berlin.[3]

Der spätere preußische Generalleutnant Friedrich v​on Dehn-Rotfelser (1857–1931) w​ar sein Sohn.[4]

Heinrich v​on Dehn-Rotfelser s​tarb 1885 i​m Alter v​on 64 Jahren i​n Berlin u​nd wurde a​uf dem Alten Zwölf-Apostel-Kirchhof i​n Schöneberg beigesetzt. Das Grab i​st nicht erhalten.[5]

Schriften

  • Mittelalterliche Baudenkmäler in Kurhessen. Kassel 1862–1866 (mehrbändig).
  • Die Baukunst in der Ausstellung von 1867 und die neueste Bauthätigkeit in Paris. Beobachtungen bei einem im Auftrage des Königlichen Oberpräsidiums zu Cassel erfolgten Besuche der Pariser Weltausstellung. Verlag Theodor Kay, Kassel 1868.
  • (mit Wilhelm Lotz): Die Baudenkmäler im Regierungsbezirk Cassel. Döll & Schäffer, Kassel 1870. (Nachdruck/Faksimile 2000)
  • Das neue Gemäldegalerie-Gebäude zu Cassel. In: Zeitschrift für Bauwesen, 29. Jahrgang 1879, Spalte 9–34.

Literatur

  • o. V.: Geheimer Regierungsrath v. Dehn-Rotfelser †. In: Centralblatt der Bauverwaltung. 5. Jahrgang 1885, Nr. 27 (vom 4. Juli 1885), S. 287f.
  • Marianne Heinz: Heinrich von Dehn-Rotfelser. Reisetagebücher. (Arbeitshefte des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen, Band 27. Hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen), Darmstadt 2015, ISBN 9783806233032.
Commons: Heinrich von Dehn-Rotfelser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Decernat in Angelegenheiten der Kunstdenkmäler übertragen, Centralblatt der Bauverwaltung, 28. Mai 1881, S. 73, abgerufen am 7. Dezember 2012
  2. Ernennung zum Geheimen Regierungs- und vortragenden Rath sowie zum Conservator der Kunstdenkmäler, Centralblatt der Bauverwaltung, 15. April 1882, S. 125, abgerufen am 10. Dezember 2012
  3. Übergabe an den Cominissar des Grofsherzoglichen Ministeriums, Centralblatt der Bauverwaltung, 10. Juni 1882, S. 197, abgerufen am 10. Dezember 2012
  4. Wallmüller: Offizier-Stammliste des Königlich Preußischen Infanterie-Regiments von Wittich Nr. 83. 1866–1903. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1903, S. 46.
  5. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 750.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.