Heinrich Stölzel
Heinrich Stölzel (* 7. September 1777 in Schneeberg; † 16. Februar 1844 in Berlin) war ein deutscher Musiker.
Leben
Stölzel wurde als Sohn eines Stadtmusikers geboren. Er erlernte zahlreiche Instrumente zu spielen, so unter anderem Harfe, Violine, Trompete und Horn. Im Jahre 1800 stellte ihn Wilhelm I. Fürst von Pleß als Hautboist ein. Unter dieser Bezeichnung spielten damals die Militärmusiker. Bei dieser Anstellung spielte er Horn.
In dieser Zeit widmete er sich auch der Weiterentwicklung des Horns, das damals noch als Inventionshorn gespielt wurde. Um den Tonumfang dieses Instruments, der nur aus den Naturtönen sowie aus denen die durch das "Stopfen" erzielt werden konnten bestand, zu erweitern, experimentierte er mit Ventilen, mit deren Hilfe er die Luft in dazwischengeschaltete Röhren umleiten, diese damit verlängern und einen tieferen Ton erzielen konnte. Bereits 1814 konnte auf einem seiner Ventilinstrumente gespielt werden.
Nachdem er von Friedrich Blühmel, der unabhängig von ihm ein chromatisches Instrument mit Hilfe von Ventilen entwickelt hatte, dessen Patentrechte erworben hatte, wurde sein Instrument am 12. April 1818 für 10 Jahre zum Patent angemeldet.
Noch im selben Jahr, am 16. Oktober 1818 wurde das erste Werk für Ventilhorn uraufgeführt: Das Concertino für drei Waldhörner und ein chromatisches Ventilhorn geschaffen vom Komponisten und Hornisten Georg Abraham Schneider.
Ausgehend von Stölzels Ventilhorn, das zunächst nur mit zwei Ventilen ausgestattet war, erfolgte eine Weiterentwicklung zu drei Ventilen, die auch bei anderen Blechblasinstrumenten eingebaut wurden und der ganzen Instrumentenfamilie völlig neue Einsatzmöglichkeiten in den Orchestern brachte. Bis um 1860 setzte sich das chromatische Horn in allen Orchestern durch.[1]
Literatur
- Günther Dullat: Metallinstrumentenbau – Entwicklungsstufen und Technologie, Verlag Erwin Bochinsky GmbH & Co KG 1989, S. 147–157, ISBN 978-3923639793
Einzelnachweise
- Robert Ostermeyer: french-horn.net - 1814 Heinrich Stölzels Ventilerfindung | french-horn.net. In: www.french-horn.net. Abgerufen am 30. Juni 2016.