Heinrich Molenaar
Heinrich Molenaar (* 16. Juni 1870 in Zweibrücken; † 1965) war Gymnasialprofessor, Schriftsteller und Philosoph. Er war engagierter Impf- und Tabakgegner, hielt Vorträge zu Comtes Positivismus und entwickelte 1903 die Weltsprache Universal (in späteren Entwicklungsstufen auch als Unial bzw. Panroman bezeichnet). Er übersetzte große Teile der Heiligen Schrift sowie Lyrik (unter anderem Gedichte von Arthur Pfungst, Louise Labé und Mirza Schaffy), Prosa und Dramen in diese Sprachen. Im Rahmen seiner politischen Aktivitäten begründete Molenaar die „Deutsch-Französische Liga“ (1903), den „Welthilfsbund“ (1909), den „Bund der weissen Rasse“ (1919) und den „Weltbund der Mütter gegen den Krieg“ (1948). Er war Generalsekretär des „Internationalen Impfgegnerbundes“[1], Herausgeber der Bayreuther Flugblätter[2] und Herausgeber der Zeitschrift Menschheitsziele. Eine Rundschau für wissenschaftlich begründete Weltanschauung und Gesellschaftsreform[3]. 1904 machte er in einem Artikel der Allgemeinen Zeitung den Vorschlag, die Unterrichtsstunde an den Schulen von 60 auf 40 Minuten zu verkürzen.[4]
Einzelnachweise
- Malte Thießen: Immunisierte Gesellschaft. Impfen in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Bd. 225). Göttingen 2017. S. 32.
- Salzburger Volksblatt, 27. März 1915, S. 11.
- Deutsches Volksblatt, 28. Dezember 1906, S. 10.
- Wiener Klinische Wochenschrift, 8. Dezember 1904, S. 1329.
Weblinks
- Literatur von und über Heinrich Molenaar im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Nachlass Heinrich Molenaar in der Sammlung für Plansprachen der Österreichischen Nationalbibliothek
- Bestand Heinrich Molenaar im Österreichischen Verbundkatalog für Nachlässe, Autographen und Handschriften