Heinrich Ludwig von Zehmen
Heinrich Ludwig von Zehmen (* 1743 auf Rittergut Weißig; † 12. Januar 1832 auf Rittergut Stauchitz), Deputierter auf dem Lausitzer Landtag, Rittergutsbesitzer von Weißig (Oßling), Schmölln (Oberlausitz), Stauchitz.
Leben und Wirken
Er ging auf die Fürstenschule Meißen und 1764 auf die Universität Leipzig, worauf er 1767 Michaelis Weißig bezog. Heinrich Ludwig von Zehmen wurde Deputierter auf den Lausitzer Landtag und kaufte 1780 das Rittergut Schmölln. 1804 setzte er sich für die Gesundheit der Bevölkerung ein und lobte auf eigene Kosten, unter der Schirmherrschaft des Kurf. Sächs. Sanitäts Collegium zu Dresden, eine Prämie aus, die an den Arzt ausbezahlt werden sollte, der die meisten Personen gegen Kuhpocken impft.[1] Ferner kann er als Stifter der Criminal-Brandassecurations-Kasse angesehen werden. Darüber hinaus setzte er sich für die Sicherheit gegen die Frenzelsche Räuberbande ein. Von Zehmen verhielt sich mildtätig, gründete 1828 eine Schulkasse in Schmölln, ermöglichte Schulbauten auf seinen Rittergütern und die Einführung eines neuen Gesangbuches.[2] In seinem Stammbuch finden sich mehrere Eintragungen vom Goethe-Kreis bzw. Zeitgenossen von Goethe. 60 Eintragungen aus den Jahren 1764 bis 1772, auch Stauchitz und Umgebung, Leipzig (1764–1768), Dresden, Meißen, Freiberg, Clodra etc., unter anderem von Karl Wilhelm Jerusalem, Christian Fürchtegott Gellert, Adam Friedrich Oeser und Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg.[3]
Familie
Heinrich Ludwig von Zehmen stammte aus dem meißnisch-sächsischen Geschlecht der von Zehmen mit dem gleichnamigen Stammhaus Zehmen bei Zwenkau, nördlich von Böhlen in Sachsen. Sein Vater war Hans Bastian III. von Zehmen (1691–1763), Königlich-Polnischer und Kurfürstlich-Sächsischer Hof-, Justiz- und Appellations-Rat. Verheiratet war Heinrich Ludwig mit seiner Cousine Amalie Elisabeth (Betty) von Zehmen (1746–1798),[4] vermählt am 5. September 1771. Insgesamt hatte er 5 Kinder, Carl Heinrich Ferdinand, Moritz August Wilhelm, Georg Chn. Ludwig, Adolph Friedrich und Amalie Wilhelmine.
Literatur
- H. M. von Zehmen: Genealogische Nachrichten über das Meißnische Uradelsgeschlecht von Zehmen, 1206 bis 1906. Dresden, Druck von Wilhelm Baensch, 1906.
Einzelnachweise
- Zeitungsanzeige erfolgte im Reichs-Anzeiger, Zeitraum Mai 1804 bis Ostern 1807, Impfgebiet Ober- und Niederlausitz: Kaiserlich privilegirter Reichs-Anzeiger, Band 1804, Ausgabe 2, Anzeige vom 27. Oktober 1804, Gesundheitskunde, Kuhpockenimpfung, S. 3822.
- Friedrich August Schmidt: Neuer Nekrolog der Deutschen, Nr. 16., Heinrich Ludwig von Zehmen. Druck und Verlag Bernh. Fr. Voigt, Ilmenau 1834, S. 35
- Goethe-Museum Düsseldorf, Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung: Stammbuch des Heinrich Ludwig von Zehmen, Herr auf Stauchitz (1743–1832). 172 Bl. mit 60 Eintragungen aus den Jahren 1764 bis 1772
- Deutsche Digitale Bibliothek, Stiftung Preußischer Kulturbesitz: Gedenkstein für Amalia Elisabeth von Zehmen in Schmölln-Putzkau
Weblinks
- Diverse Verfasser: Nekrolog der Deutschen, 10. Jahrgang 1832, 16. Heinrich Ludwig v. Zehmen, Druck und Verlag Bernhard Friedrich Voigt, Ilmenau 1834, S. 34–35, Informationen über Heinrich Ludwig von Zehmen
- Das Goethe-Museum Düsseldorf erwarb das Stammbuch von Heinrich Ludwig von Zehmen.
- Gedenkstein für die Ehefrau Amalia von Heinrich Ludwig v.Z. in der Deutschen Digitalen Bibliothek