Heiliges Feuer (Tierkrankheit)
Heiliges Feuer (Syn. ignis sacer, Erysipelas malignum, „Hinterbrand“) ist eine alte Bezeichnung für eine fiebrige Krankheit der Schafe mit rotlaufartiger, leicht in Brand übergehender Entzündung der Haut. Es ist gleichermaßen auch eine Erkrankung der Pferde mit schnell brandig werdender Entzündungsgeschwulst, auf dem Rücken oder an anderen Teilen. Vermutlich handelt es sich bei diesem bereits in der Antike üblichen Begriff um Milzbrand.[1] Beim Menschen bezeichnete Ignis sacer den Ergotismus, gelegentlich auch[2] den Herpes zoster und andere mit Hautrötung verbundene epidemische Erkrankungen.[3]
Literatur
- Heiliges Feuer 3). In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 8. Altenburg 1859, S. 171 (zeno.org).
Einzelnachweise
- Angela von den Driesch: Geschichte der Veterinärmedizin. München: Callwey-Verlag, S. 160.
- Albrecht Scholz: Herpes zoster. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 579.
- Georg Sticker: Hippokrates: Der Volkskrankheiten erstes und drittes Buch (um das Jahr 434–430 v. Chr.). Aus dem Griechischen übersetzt, eingeleitet und erläutert von Georg Sticker. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1923 (= Klassiker der Medizin. Band 29); unveränderter Nachdruck: Zentralantiquariat der Deutschen Demokratischen Republik, Leipzig 1968, S. 124 (unter anderem zur „Rotlaufseuche“).
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