Hattinger Kreisbahn
Die Hattinger Kreisbahn war eine Straßenbahnlinie in Hattingen und Bochum.[1]
Die Stadt Hattingen war schon von der BOGESTRA und von der Bergischen Kleinbahn an das Straßenbahnnetz angeschlossen, als der Kreis Hattingen im Jahr 1912 plante, die 1853 angesiedelte Henrichshütte mit einer eigenen Straßenbahn an Hattingen und Blankenstein anzubinden.
Zu diesem Zweck wurde am 1. März 1914 vom Kreis die Hattinger Kreisbahn gegründet. Der Betrieb der Strecke wurde bis 1919 von der BOGESTRA durchgeführt, danach übernahm diese der Ennepe-Ruhr-Kreis. In den 1920er Jahren war die Bahn aufgrund der Hyperinflation sowohl zwischen dem 10. Dezember 1922 und dem 4. Mai 1923, als auch zwischen dem 11. und 16. Oktober 1923 stillgelegt. Durch die belgische Besetzung kam es zwischen dem 24. Oktober und dem 31. Mai 1924 abermals zu einer Einstellung des Betriebes.
Am 18. Dezember 1926 wurde mit der Strecke von Hattingen nach Stiepel die Bahn über die Ruhr verlängert. Nach der Gebietsreform 1929 lagen einige Abschnitte der Kleinbahn auf dem Gebiet der Stadt Bochum und ein Schiedsspruch entschied am 1. Oktober 1932, dass ein Teil der Strecke an die BOGESTRA fielen. In der weiteren Geschichte der Kreisbahn wurden nach und nach alle Linien eingestellt und durch Busse übernommen. Am 30. Juni 1969 stellt die letzte Linie zwischen Hattingen-Post und Blankenstein ihren Betrieb ein.
Literatur
- Dieter Höltge: Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland, Band 4 Ruhrgebiet EK-Verlag, Freiburg i.Br. 1994, ISBN 3-8825-5334-0.