Hansa-Brauerei (Stendal)
Die Hansa-Brauerei war eine Brauerei in Stendal. Die baulichen Anlagen standen unter Denkmalschutz, wurden jedoch weitgehend abgerissen.
Lage
Die Brauerei befand sich nördlich der Stendaler Innenstadt auf der Nordseite der Straße Nordwall, an der Adresse Nordwall 11. Westlich des ehemaligen Brauereigeländes verläuft die Brauhausstraße, nördlich die Hansastraße.
Geschichte
Das Brauen von Bier hat eine lange Tradition in der Hansestadt Stendal, wonach die Hansa-Brauerei letztlich ihren Namen erhielt. Bereits 1314 ist das Recht auf die Herstellung von Bier nachgewiesen.
Die Brauerei wurde 1865 als Brauerei L. Ebert gegründet und bis ca. 1920 als Bergbrauerei AG betrieben.[1]
Aus dem Zusammenschluss der Bergbrauerei AG und der 1896 gegründeten Aktien Bierbrauerei Bürgerliches Brauhaus ging 1920 die Hansa-Brauerei AG Stendal hervor. Als Betriebsstätte diente das 1897 im Stil der Neogotik errichtete, an die für die Altmark typische Backsteinarchitektur der Spätgotik angelehnte Brauereigebäude am Nordwall.[2] Die Brauerei hatte über etliche Jahre die Rechtsform einer Aktiengesellschaft. Um 1960 betrug der Ausstoß etwa 70.000 Hektoliter jährlich. Ein Höchststand der Mitarbeiter wurde in den 1970er Jahren mit über 200 Beschäftigten erreicht.[3]
Nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst als Hansa-Brauerei Stendal weiterbetrieben, firmierte die Brauerei ab 1974 als VEB Hansa-Brauerei Stendal. Etwa 1980 wurde der eigene Braubetrieb eingestellt, unter der Firmierung VEB Hansa-Getränke Stendal wurde aber weiterhin Bier abgefüllt. Im Jahr 1992 wurde die Produktion eingestellt.[4]
Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist die Brauerei unter der Erfassungsnummer 094 76226 als Baudenkmal verzeichnet.[5]
Weblinks
- Thomas Pusch: HANSA-BRAUEREI - Bei Biermangel schimpften alle in: Volksstimme Stendal v. 27. April 2019.
- Historische Bieretiketten der Brauerei
Einzelnachweise
- Historisches Brauereiverzeichnis der Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen Sachsen-Anhalt, Thüringen ab ca. 1900, Hrsg. IBV Internationaler Brauereikultur-Verband e.V., 1995, Eigenverlag, Stuttgart
- Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt I, Regierungsbezirk Magdeburg, Deutscher Kunstverlag München Berlin 2002, ISBN 3-422-03069-7, Seite 910
- Hansa Brauerei Stendal. In: klausehm.de. Klaus Ehm, abgerufen am 9. Februar 2022.
- Historisches Brauereiverzeichnis der Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen Sachsen-Anhalt, Thüringen ab ca. 1900, Hrsg. IBV Internationaler Brauereikultur-Verband e.V., 1995, Eigenverlag, Stuttgart
- Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. 03. 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Seite 4168