Hans Lorenz (Maschinenbauingenieur)

Hans Lorenz (* 24. März 1865 i​n Wilsdruff, Sachsen; † 4. Juli 1940 i​n Sistrans, Tirol) w​ar ein Ingenieurwissenschaftler.[1][2]

Seine Eltern w​aren der Leipziger Oberlehrer u​nd Redakteur Friedrich August Lorenz (1829–99) u​nd Helene Margarethe, geb. Klinkicht (1843–1902), d​ie Tochter d​es Besitzers d​er Druckerei C. E. Klinkicht & Sohn Heinrich Klinkicht u​nd der Berta Hoffmann. Sein Bruder Rudolf Lorenz (1880–1947) übernahm 1918 b​ei der Friedrich Krupp AG d​ie Leitung d​es neu begonnenen Lokomotivbaus.

Er studierte v​on 1885 b​is 1889 Maschinentechnik a​m Dresdner Polytechnikum b​ei Gustav Zeuner u​nd legte m​it seiner preisgekrönten Abschlussarbeit über Dreizylinderdampfmaschinen d​ie Diplomprüfung a​ls Ingenieur ab.

Danach arbeitete er bei L. A. Riedinger Augsburg an der Herstellung von Druckluftanlagen und 1893/94 bei Escher Wyss in Zürich, wobei er praktische Erfahrung in der Thermodynamik sammelte. In München legte er 1894 mit einer Arbeit über Die Theorie des Lindeschen Verfahrens der Luftverflüssigung die Prüfung zum selbstständigen Civilingenieur ab. 1894/95 studierte er Physik an der Universität München und promovierte dort 1894 mit der Dissertation Die Grenzwerte der thermodynamischen Energieumwandlung zum Dr. phil. 1895 gründete er die Zeitschrift für die gesamte Kälteindustrie.

1896–1900 war er an der Universität Halle Extraordinarius für landwirtschaftliches Maschinenwesen und danach an der Universität Göttingen außerordentlicher Professor für angewandte Physik und landwirtschaftliche Maschinenkunde sowie Direktor des Instituts für technische Physik. Im Jahr 1900 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.

Im Herbst 1904 folgte er dem Ruf an die neugegründete königlich Technische Hochschule Danzig als Ordinarius für technische Mechanik. 1909 wurde er auch Direktor der Materialprüfanstalt und 1915–17 Rektor der TH. Zu seinen Schülern zählten 1914 Gustav Flügel, 1920 Hans Carsten, Eugen Doeinck und Max Fischer, 1922 Franz Ollendorff und 1925 Wilhelm Eckolt.[3] Nach seiner Emeritierung zwischen 1920 und 1934 lebte er in München und Sistrans. Er unterzeichnete im November 1933 das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler.[4]

Er forschte z​u Thermodynamik, Strömungslehre, Elastizitätstheorie u​nd Dynamik s​owie Astronomie, verfasste mehrere Lehrbücher u​nd über 130 wissenschaftliche Abhandlungen über Kurbelgetriebe, Druckluft- u​nd Kühlanlagen. In seinen Studien über Dampfkessel untersuchte e​r vor a​llem deren Wirkungsgrad u​nd Probleme d​er Kompression.

Ehrungen

Literatur

Belege

  1. Eintrag zu Hans Lorenz im Catalogus Professorum Halensis, abgerufen am 28. Juli 2015
  2. Otto Mayr: Lorenz, Hans. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 177 (Digitalisat).
  3. http://genealogy.math.ndsu.nodak.edu/id.php?id=47633
  4. Bekenntnis, S. 132
  5. http://digbib.ubka.uni-karlsruhe.de/volltexte/digital/3/1082.pdf
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