Hans-Peter de Lorent
Hans-Peter de Lorent (* 2. März 1949 in Neumünster) ist ein deutscher Politiker der Grün-Alternativen Liste (GAL) und ein ehemaliges Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft.
Leben
Hans-Peter de Lorent kam 1957 nach Hamburg und besuchte dort die Schule bis zum Abitur. Es folgte ein Studium der Erziehungswissenschaften und Psychologie in Hamburg und eine aktive Arbeit in der studentischen und akademischen Selbstverwaltung.
Nach dem Referendariat von 1973 bis 1974 arbeitete er als Volks- und Realschullehrer, davon 10 Jahre an der ersten Ganztagsschule in einem sozialen Brennpunkt in Hamburg.
Er schrieb 1990 eine Dissertation zum Thema Geschichte der Selbstverwaltung der Schulen. Seit 1996 war er Hauptseminarleiter am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung in Hamburg. Neben der Lehrerausbildung befasst er sich mit Fortbildungen für Leitungskräfte in Schule und Schulverwaltung zu den Themen Teammanagement, Projektmanagement und Führung sowie der Ausbildung von Schulinspektoren für Hamburger Schulen. Seit 2008 ist er Leiter des Planungsstabes in der Hamburger Schulbehörde.
Er ist verheiratet mit einer Hamburger Schulleiterin und hat vier erwachsene Kinder.
Politik
De Lorent war bis zum Sommer 1989 Mitglied in der Deutschen Kommunistischen Partei. Von 1976 bis 1996 war er Mitglied im zentralen Personalrat für Volks-, Real- und Sonderschulen, einige Jahre dessen stellvertretender Vorsitzender. 1980 bis 1986 war er Chefredakteur der Hamburger Lehrerzeitung. 1990 bis 1996 Landesvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und Mitglied des Hauptvorstandes der GEW. Von 1997 bis 2001 war er Abgeordneter der Hamburger Bürgerschaft für die Grün-Alternative Liste (GAL). In dieser Zeit der rot-grünen Koalition Mitglied im Schulausschuss, im Wissenschaftsausschuss, im Haushaltsausschuss, vertretend im Jugend- und Sportausschuss.
Veröffentlichungen
1980 erschien im Dortmunder Weltkreis Verlag sein Roman Die Hexenjagd ISBN 3-88142-224-2. Wegen dieses Romans, in dem die Berufsverbotepraxis aus der Sicht eines betroffenen Lehrers sehr hautnah beschrieben wurde, erfolgte ein spektakulärer Prozess, den de Lorent in zwei Instanzen gewann. Hans-Peter de Lorent schrieb noch zwei weitere Romane: … doch Gefängnis kommt nicht in Betracht (1983) und Diskrete Karriere (1984).
Weitere Veröffentlichungen:
- Schule unterm Hakenkreuz (Hrsg. mit Ursel Hochmuth), 1985
- Schulalltag unterm Hakenkreuz (Hrsg. mit Reiner Lehberger, Geleitwort Klaus von Dohnanyi), 1986
- Der Traum von der freien Schule. Schule und Schulpolitik in Hamburg während der Weimarer Republik (Hrsg. mit Volker Ullrich), 1988
- Schule ohne Vorgesetzte. Geschichte der Selbstverwaltung der Hamburger Schulen von 1870 bis 1986 (Dissertation), 1992
- Autonomie der Schulen (Hrsg. mit G. Zimdahl), 1993
- Kursbuch Lehrerbildung (Hrsg. mit A. Köpke), 1997
- Schulen in Hamburg: Ein Führer durch Aufbau und Geschichte des Hamburger Schulwesens (mit Reiner Lehberger), 2012, ISBN 978-3-921174-23-4.
- Täterprofile: Die Verantwortlichen im Hamburger Bildungswesen unterm Hakenkreuz, Freie und Hansestadt Hamburg, Landeszentrale für politische Bildung, Band 1, 2016, ISBN 978-3-929728-92-7 (online), Band 2, 2017, ISBN 978-3-946246-13-8 (online).
- Max Traeger. Biografie des ersten Vorsitzenden der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (1887–1960), Beltz Juventa, 2017, ISBN 978-3-7799-3748-7.
- Erich Frister: Biografie des Vorsitzenden der GEW 1968–1981, seit 1972 auch Präsident des Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften. Arbeitsdirektor der Neuen Heimat 1981, Beltz Juventa, 2021, ISBN 978-3-7799-6510-7.
Darüber hinaus verfasste er zahlreiche Aufsätze in pädagogischen Zeitschriften und Büchern zu pädagogischen und schulreformerischen Themen.
Literatur
- Bürgerhandbuch – Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, 16. Wahlperiode (Stand August 1997), S. 49.