Hamburger Wissenschaftspreis
Der Hamburger Wissenschaftspreis der Hamburgischen Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve wird alle zwei Jahre von der Akademie der Wissenschaften in Hamburg verliehen.
Der bundesweiten Ausschreibung liegt jeweils eine thematische Ausrichtung zugrunde, die sich auf alle Disziplinen der Natur-, Technik-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften beziehen kann. Die erste Ausschreibung für das Jahr 2009 war dem Thema Infektionsforschung gewidmet, dem Thema Energieforschung die zweite im Jahr 2011. Der Hamburger Wissenschaftspreis 2013 war dem Thema Demenzforschung gewidmet, 2015 den Nanowissenschaften.
Auswahlverfahren
Über die Vergabe des Hamburger Wissenschaftspreises entscheidet eine Jury.[1] Ihr gehören an:
- die Präsidentin bzw. der Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg (Vorsitz)
- zwei weitere Mitglieder der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, berufen durch die Versammlung der Ordentlichen Mitglieder
- ein von der Hamburgischen Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve benannter Vertreter
- eine Wissenschaftlerin bzw. ein Wissenschaftler aus der Region, berufen durch die Versammlung der Ordentlichen Mitglieder der Akademie der Wissenschaften in Hamburg
- eine Wissenschaftsjournalistin bzw. ein Wissenschaftsjournalist aus der Region, berufen durch die Versammlung der Ordentlichen Mitglieder der Akademie der Wissenschaften in Hamburg
In Absprache mit der Jury kann der Vorstand der Akademie der Wissenschaften in Hamburg Fachgutachterinnen bzw. Fachgutachter benennen, die die Arbeit der Jury unterstützen. Die Zusammensetzung der Jury wird bei der Ausschreibung des Preises benannt.
Der Hamburger Wissenschaftspreis wird an eine in Deutschland arbeitende Wissenschaftlerin oder einen Wissenschaftler bzw. eine Forschergruppe vergeben.
Preisgeld
Der Hamburger Wissenschaftspreis wird von der Hamburgischen Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve mit einem Preisgeld von 100.000 Euro ausgestattet. Er ist damit der höchstdotierte Preis einer Wissenschaftsakademie in Deutschland.
Das Preisgeld ist dazu bestimmt, die weitere Forschertätigkeit zu unterstützen, der von den Kandidaten vorgeschlagene Verwendungszweck ein entscheidendes Kriterium für die Zuerkennung. Ausgezeichnet wird damit nicht ein abgeschlossenes, wissenschaftliches Lebenswerk, sondern Forschung, die zwar ihre Qualität bewiesen hat, aber noch in progress ist.
Preisträger
- 2009 – Infektionsforschung: Stefan Ehlers, Forschungszentrum Borstel und Universität Kiel
- 2011 – Energieforschung: Ferdi Schüth, Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr.
- 2013 – Demenzforschung: Mathias Jucker, Hertie-Institut für klinische Hirnforschung im Universitätsklinikum Tübingen
- 2015 – Nanowissenschaften: Roland Wiesendanger, Fachbereich Physik der Universität Hamburg
- 2017 – Energieeffizienz: Xinliang Feng, Center for Advancing Electronics Dresden, und Klaus Müllen, Max-Planck-Institut für Polymerforschung
- 2019 – Angeborene seltene Erkrankungen: Jutta Gärtner, Universitätsmedizin Göttingen[2]
- 2021 – Künstliche Intelligenz in biomedizinischen Anwendungen, vor allem im Bereich der Einzelzellbiologie: Fabian Theis, Helmholtz Zentrum München[3]
Einzelnachweise
- http://www.awhamburg.de/fileadmin/redakteure/Richtlinien_Hamburger_Wissenschaftspreis.pdf
- Hamburger Wissenschaftspreis 2019. In: awhamburg.de. Akademie der Wissenschaften in Hamburg, 15. August 2019, abgerufen am 16. August 2019.
- Helmholtz Zentrum München vom 29. September 2021: Fabian Theis erhält den Hamburger Wissenschaftspreis 2021, abgerufen am 29. September 2021