Hallasch
Ein Hallasch (Halleisch oder Halläsch, eine Kurzform für ‚Halleiner Schiff‘) war eine Form der Zille, die vom Schopper, oder dem Zillner (Schiffszimmermann) als Salztransportschiff auf der Salzach (seltener auch auf dem Inn) verkehrte. Es war gut 10 m lang und an der breitesten Stelle etwa 2,5 m breit. Um auch bei niedrigem Wasserpegel der Salzach fahren zu können, besaß es einen flachen Boden. Die Seitenplanken liefen vorne und hinten spitz zusammen. Das Schiff wurde in der Regel von sechs Mann bedient und besaß gesetzlich festgelegt eine Tragfähigkeit von etwa 230 Fuder[1] und versah den Salztransport zu festen Preisen. Das in Passau auch traditionell Holarsch genannte Schiff war das etwas kleinere Modell. Das etwas größere und ältere war das Asch.[2]
Eine Salzburger Schiffsordnung von 1616 regelte Bau, Maße und Preise.[3] Die Fracht betrug genau 227 Fuder (knapp 14 Tonnen), die Fahrt flussabwärts wurde Hallfahrt oder auch Naufahrt genannt. Die Rückfahrt flussaufwärts mit Hilfe von Menschenkraft oder von Pferden hieß Gegenfahrt. 27 bis 37 Hallfahrten bildeten ein Meistersalz.[4]
Salz unterhalb von Laufen wurde meist auf den größeren Plätten und auf der Donau in der Folge auf Schiffszügen mit den Größeren Kelheimern an der Spitze und den folgenden kleineren Schwemmern weiterbefördert.[5] (Siehe hier auch Beitrag Donauschifffahrt).
Einzelnachweise
- Peter Kolb: Zur Geschichte der Stadt Laufen an der Salzach: die wirtschaftliche Entwicklung einer landständischen Handels- und Gewerbestadt vom frühen 16. bis zum späten 19. Jahrhundert. P. Kolb, 1986, S. 123.
- Ludolf von Wienbarg: Das Geheimnis des Wortes. Verlag Karl Aue, Hamburg 1852, S. 75.
- Johann Andreas Schmeller: Bayerisches Wörterbuch: Sammlung von Wörtern und Ausdrücken. Band 1, Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart/Tübingen 1836, S. 122.
- Walter Brugger, Heinz Dopsch, Peter F. Kramml: Geschichte von Berchtesgaden: Zwischen Salzburg und Bayern (bis 1594). Verlag Plenk, 1991, ISBN 3-922-5906-32.
- Jacob Heinrich Kaltschmidt: Kurzgefasstes vollständiges stamm- und sinnverwandtschaftliches Gesamt-Wörterbuch der deutschen Sprache. Karl Tauchnitz, Leipzig 1834, S. 858.