Hain-Segge
Die Hain-Segge (Carex otrubae), auch als Falsche Fuchs-Segge bezeichnet, ist ein Angehöriger der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae).
Hain-Segge | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Hain-Segge (Carex otrubae) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Carex otrubae | ||||||||||||
Podp. |
Beschreibung
Die ausdauernde krautige Pflanze besitzt keine Ausläufer und bildet mittelgroße, dichte Horste. Sie erreicht meist Wuchshöhen zwischen 30 und 60 cm. Der Halm wächst steif aufrecht und ist nicht oder nur schwach geflügelt. Er erreicht eine Breite von 2 bis 3 mm. Die Laubblätter haben eine Breite von 4 bis 8 mm. Der Bogen des Blatthäutchenansatzes ist deutlich höher als breit und mehr oder weniger spitz ausgeformt. Er erreicht insgesamt eine Höhe von etwa 10 bis 17 mm.
Der Blütenstand besteht aus meist fünf bis zehn Ährchen, die sich auf eine Länge von 4 bis 10 cm am Halm verteilen. Meist stehen sie nicht sehr dicht, die untersten sind häufig etwas abgerückt. Sie sind anfangs grün, später gelbbraun bis braun gefärbt. Die Hüllblätter sind oft länger als der Blütenstand.
Die grünlich bis hellbraunen Fruchtschläuche haben eine Länge von 5 bis 6 mm und sind etwa 2,5 mm breit. Sie glänzen und sind beiderseits deutlich längsnervig. Der Schnabel ist auf beiden Seiten gleich tief gespalten.
Die Hain-Segge blüht vorwiegend in den Monaten Mai und Juni, seltener auch bis Oktober.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 58 oder 60.[1]
Ähnliche Arten
Von der sehr ähnlichen Fuchs-Segge (Carex vulpina) unterscheidet sich die Hain-Segge unter anderem durch den wesentlich spitzwinkligeren Blatthäutchenbogen und den schwächer geflügelten Stängel. Meist bleibt sie auch kleiner als die Fuchs-Segge.
- Habitus
- Hain-Segge, (Herbarbeleg)
- Stängelquerschnitt
- Detailausschnitt mit Blatthäutchen
- Hain-Segge, Fruchtstand
- Fruchtstand
- Schläuche mit Deckblättern
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der Hain-Segge umfasst Makaronesien, Europa und reicht vom Mittelmeergebiet bis Pakistan und zum nordwestlichen China.[2] Sie ist ein eurasisch-subozeanisches Florenelement. In Deutschland, Österreich und der Schweiz kommt sie zerstreut vor.
Carex otrubae wächst in Auenwäldern, auf Wiesen und in Gräben. Sie bevorzugt feuchte bis nasse, nährstoffreiche, lehmige bis tonige Böden. In Mitteleuropa gedeiht sie vor allem in Gesellschaften der Verbände Alno-Ulmion, Magnocaricion oder Agropyro-Rumicion.[1]
Taxonomie
Die Hain-Segge Carex otrubae Podp. hat das Synonym Carex nemorosa Rebent.
Literatur
- Konrad von Weihe (Hrsg.): Illustrierte Flora. Deutschland und angrenzende Gebiete. Gefäßkryptogamen und Blütenpflanzen. Begründet von August Garcke. 23. Auflage. Paul Parey, Berlin/Hamburg 1972, ISBN 3-489-68034-0.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 6., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Unsere Gräser. 8. Auflage. Franckh, Stuttgart 1986, ISBN 3-440-05284-2.
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 173.
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Carex otrubae. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 15. Oktober 2016.
Weblinks
- Hain-Segge. FloraWeb.de
- Hain-Segge. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Carex otrubae Podp. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Verbreitung in Skandinavien
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants. 1986, ISBN 3-87429-263-0 bei Den virtuella floran. (schwed.)
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Günther Blaich: Datenblatt mit Fotos.
- Gerhard Nitter: Steckbrief mit Fotos.