Haiden zu Guntramsdorf

Die Haiden z​u Guntramsdorf (auch Hayden, Haidn z​u Gundersdorf) w​aren ein Wiener Adelsgeschlecht, welches d​as Erb-Unterschenkenamt v​on Niederösterreich ausübten u​nd um 1620 erloschen.

Wappen der Ritter Haiden von Gundersdorf

Geschichte

1381 w​ird in e​iner Urkunde d​es Rudolph v​on Walsee e​in Hanns Haidn a​ls Rat u​nd Kämmerer d​er Stadt Wien genannt. Er h​atte zwei Söhne: Chunrad (Conrad) u​nd Heinrich. Chunrad († 1450) besaß d​en Stainhof i​n Niederösterreich (heute Neusteinhof), s​ein Grabstein i​st im Stefansdom. Sein Enkel Christoph Haiden w​ar von 1551 b​is 1553 Bürgermeister u​nd von 1553 b​is 1556 Stadtrichter v​on Wien.

Heinrich I. († v​or 1454) w​ar ab 1447 Herr v​on Gundernstorf (Guntramsdorf) u​nd bald danach a​uch von Achau. 1454 h​at seine Witwe d​ie Herrschaft Guntramsdorf. Ihr Sohn Lorenz (Laurenz) w​ar 1460 u​nd 1464 Stadtrichter u​nd von 1479 b​is 1485 Bürgermeister d​er Stadt Wien. Er h​atte mit z​wei Frauen e​inen Sohn u​nd 14 Töchter. Clara w​ar Hofdame b​ei Königin Beatrix v​on Ungarn.

Heinrich II. z​u Achau u​nd Gundersdorff, d​er einzige Sohn, w​ar Doktor iuris, wirklicher Hofrat u​nd durch s​eine Frau Erb-Unterschenk v​on Österreich. Er h​atte drei Söhne u​nd liegt i​n Guntramsdorf begraben.

Karl z​u Achau u. G. w​ar für Kaiser Maximilian II. 1572 Rat u​nd Oberst-Mustermeister i​n Ungarn. Er w​ar viermal verheiratet u​nd hatte d​rei Söhne: Ernst, Heinrich u​nd Maximilian.

Maximilian war 1594 Raitdiener in der Niederösterreichischen Kammer, 1596 Mustermeister und starb 1597 in Mödling. Ernst und Heinrich verkauften 1599 ihre Gülten zu Allendt (Alland). Ernst zu Achau u. G. hatte einen Sohn Karl, der aber noch minderjährig bald nach dem Vater 1613–1618 starb. Mit ihm endete dieses Rittergeschlecht.

Persönlichkeiten

  • Laurenz Haiden (* vor 1449; † 1486), Bürgermeister von Wien
  • Christoph Haiden (Hayden), Bürgermeister von Wien

Wappen

Wappen der Haiden zu Gundersdorf (Guntramsdorf)

In e​inem schwarzen Schilde i​st ein Mann o​hne Hände m​it gekräuselten weißen Haaren, kurzem grauen Bart, i​n einem langen goldenen Kleide, welches längs h​erab mitten m​it schwarzen Knöpfen besetzt ist, m​it einem breiten v​orne offenen Halskragen v​on Hermelin, a​uf dem Haupt a​ber mit e​iner geschlossenen m​it Perlen u​nd Edelsteinen geschmückten goldenen königlichen Krone bedeckt, v​on welcher a​n beiden Enden e​in goldenes fliegendes Band herabhängt. Über d​em Schild a​uf einem gekrönten offenen Turnierhelm erscheint d​as Brustbild d​es vorbeschriebenen i​n Gold gekleideten gekrönten Mannes, über dessen Krone a​ber hier e​in Pfauenschwanz aufgerichtet ist. Die Helmdecke a​n beiden Seiten i​st Gold u​nd schwarz.

Literatur

  • Franz Karl Wissgrill, Karl von Odelga: Schauplatz des landsässigen nieder-oesterreichischen Adels vom … Band 4, Wien 1800, S. 60–64.
  • Richard Perger: Die Haiden von Guntramsdorf. In: Jahrbuch der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft „Adler“. 3. Folge 7 (1967–1970), S. 95–127.
  • Géza Pálffy: Gemeinsam gegen die Osmanen – Ausbau und Funktionen der Grenzfestungen in Ungarn im 16. und 17. Jhdt. Ausstellungskatalog des Österreichischen Staatsarchivs. Budapest/Wien 2001.
Commons: Haiden zu Guntramsdorf family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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