Hahnenfuß-Hasenohr
Das Hahnenfuß-Hasenohr (Bupleurum ranunculoides), auch als Berg-Hasenohr bezeichnet, ist ein in Mitteleuropa nur gebietsweise verbreitet vorkommender Angehöriger der Familie der Doldenblütler (Apiaceae).
Hahnenfuß-Hasenohr | ||||||||||||
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Hahnenfuß-Hasenohr (Bupleurum ranunculoides) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Bupleurum ranunculoides | ||||||||||||
L. |
Für das Berner Oberland ist als Trivialname auch die Bezeichnung Mäuseöhrli belegt.[1]
Erscheinungsbild
Das Hahnenfuß-Hasenohr ist eine in der Regel 5 bis 30 cm hoch wachsende mehrjährige, krautige Pflanze. Sie ist gänzlich kahl, blaugrün gefärbt und besitzt am Grunde häufig die Reste von abgestorbenen Blättern.
Der meist einfach wachsende Stängel besitzt im unteren Bereich lanzettlich-linealische Laubblätter, die oberen sind stark verbreitert und oft mehr oder weniger stängelumfassend. Sie sind aus herz- oder eiförmigem Grund verschmälert.
Die Dolde ist meist 5 bis 7-strahlig. Die Hülle ist dreiblättrig. Die Hüllchenblätter sind breit-elliptisch geformt, zugespitzt und meist fünfblättrig. Sie sind von gelblichgrüner Farbe und länger als das Döldchen. Die Krone ist gelb und oft rot überlaufen.
Die Frucht besitzt eine Länge von etwa 2,5 bis 3,5 mm und ist mit meist fädlichen Rippen besetzt.
Das Hahnenfuß-Hasenohr blüht vorwiegend in den Monaten Juli und August.
Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 14, 28 oder 42.[2]
Verbreitung und Standortansprüche
Die Art kommt in den gebirgigen Gegenden Süd- und Mitteleuropas vor. Östlich dringt sie bis Kamtschatka und weiter bis Alaska vor.
In Deutschland ist das Hahnenfuß-Hasenohr sehr selten in den Allgäuer- und östlichen Alpen zu finden. Im Vorarlberger Teil der Allgäuer Alpen steigt die Art am Gipfel des Diedamskopfs bis zu 2075 m Meereshöhe auf, das tiefste Vorkommen findet sich dort bei 1100 m auf dem Zipfelschrofen in Bayern.[3]
In Österreich kommt die Art zerstreut bis gebietsweise sehr selten vor.
In der Schweiz beschränkt sich das Vorkommen auf das Juragebiet.
Bupleurum ranunculoides wächst in subalpinen und alpinen Steinrasen. Es bevorzugt frische, meist kalkreiche und mehr oder weniger steinige Lehmböden.[2] Es ist eine Charakterart des Seslerio-Caricetum sempervirentis, kommt aber auch in Gesellschaften der Klasse Thlaspietea vor.[2]
Das Hahnenfuß-Hasenohr kann vom Rostpilz Aecidium schroeppelianum mit Spermogonien und Äcidien befallen werden.[4]
Unterarten
Man kann folgende Unterarten unterscheiden[5]:
- Bupleurum ranunculoides subsp. ranunculoides
- Bupleurum ranunculoides subsp. telonense (Timb.-Lagr.) Coste: Sie kommt nur in Frankreich vor.[5]
Manche Autoren unterscheiden auch eine Unterart Bupleurum ranunculoides subsp. gramineum (Vill.) Hayek (Syn.: Bupleurum ranunculoides subsp. caricinum (DC.) Arcang.) Sie kommt in den Pyrenäen, im Apennin, in den Südalpen und im früheren Jugoslawien vor.[6]
Literatur
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- August Binz, Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel, 1986, ISBN 3-7965-0832-4
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3454-3
Einzelnachweise
- Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 70, online.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 707.
- Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 269–270.
- Peter Zwetko: Die Rostpilze Österreichs. Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil, Heft 1, Uredinales. (PDF; 1,8 MB).
- Hand, R. (2011): Apiaceae. Bupleurum ranunculoides In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2011.
- Thomas Gaskell Tutin: Bupleurum L. In: Thomas Gaskell Tutin u. a.: Flora Europaea. Band 2, Seite 345–350. Cambridge University Press 1968.
Weblinks
- Hahnenfuß-Hasenohr. FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Hahnenfuß-Hasenohr. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Bupleurum ranunculoides L. s. l. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 3. Januar 2016.
- Bupleurum ranunculoides subsp. caricinum (DC.) Arcang. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 3. Januar 2016.
- Thomas Meyer, Michael Hassler: Mittelmeer- und Alpenflora.