Gyula (Archon)

Gyula (griechisch gylas) w​ar ein ungarischer Führer u​m 952.

Leben

Erwähnung

Die byzantinischen Chronisten Johannes Skylitzes u​nd Johannes Zonaras erwähnten e​inen Anführer (Archon) d​er Turken (Ungarn) m​it Namen Gylas, d​er sich wahrscheinlich i​m Jahr 952 i​n Konstantinopel taufen ließ. Er w​urde dafür m​it dem Titel Patrikios geehrt u​nd erhielt d​en Mönch Hierotheos a​ls Missionsbischof, m​it dem e​r in s​eine Heimat zurückkehrte.

Identifizierung

Bei Skylitzes und Zonaras war Gylas sein Name. Im 9. Jahrhundert war Gyula noch ein Titel des zweithöchsten Anführers der Ungarn. Konstantin VII. Porphyrogenitos beschrieb den Titel noch für die Mitte des 10. Jahrhunderts. Die Gesta Hungarorum (Anonymus) berichtete von einem Führer Gyla in dieser Zeit in Transsylvanien (Siebenbürgen), dessen Söhne Christen werden wollten, und von einem Geula als Großvater mütterlicherseits des späteren Königs Stephan I.[1] Die Hildesheimer Annalen erwähnten einen Gyla als Onkel mütterlicherseits des Königs. Einige ungarische Forscher nehmen eine Identität mit dem siebenbürgischen Führer oder einem seiner Familienmitglieder an.

Literatur

  • Anonymus Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit, Nr. 31391

Einzelnachweise

  1. Gesta Hungarorum, Kap. 24 und 27; ausführlich dazu Gyula Kristó: Early Transylvania (895–1324). Lucidus Kiadó, Budapest 2013. ISBN 963-9465-12-7
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