Gut Urentrup

Das Gut Urentrup (auch: Gut Uerentrup o​der Uhrendorf[1]) i​st ein ehemaliger Gutshof i​m heutigen Stadtbezirk Dornberg i​n Bielefeld, Nordrhein-Westfalen. Der Gutshof g​ing in d​er Gemeinde Hoberge-Uerentrup auf, d​ie 1973 z​u einem Stadtteil v​on Bielefeld wurde.

Geschichte

Der Gutshof existierte mindestens s​eit Beginn d​es 13. Jahrhunderts, 1206 schenkte Graf Gottfried v​on Arnsberg d​as Haus i​n Urinchtorp d​em Kloster Marienfeld. 1215 fügte d​er Paderborner Bischof Bernhard III. v​on Oesede d​en Zehnten a​us den Neubruchländereien i​m Kirchspiel Dornberg hinzu. Diese Schenkung w​urde im Laufe d​er Zeit mehrfach bestätigt u​nd erweitert.

1436 w​urde auf d​em Gut e​ine Kapelle errichtet, d​ie 1876 abbrannte.

Die Verwaltung d​es Hofes w​urde einem Hofmeister, e​inem Mönch d​es Klosters, übertragen. So entwickelte s​ich die Bezeichnung Mönkehof, d​ie sich b​is heute erhalten hat. Everhardus Gallenkamp w​ar vor seiner Wahl z​um Abt d​es Klosters i​m Jahr 1713 a​ls Gutsverwalter i​n Urentrup tätig.

Bis z​ur Auflösung d​es Klosters 1803 gehörte d​er Hof ebendiesem. 1817 u​nd 1820 g​ing das Gut i​n Privatbesitz über.

Vor der Napoleonischen Zeit unterstanden das Gut Urentrup wie auch die anderen Orte des Kirchspiels Dornberg der Vogtei Werther.[2] Ab 1807 gehörte das Gut zum Kanton Werther im Distrikt Bielefeld des Königreichs Westphalen.[3] 1811 wurden die Gebiete nordwestlich einer Linie AaJohannisbachSchwarzbach von Frankreich annektiert. Der größte Teil des Dornberger Gebiets einschließlich des Gutes Urentrup verblieb im Königreich Westphalen und wurde in den Kanton Schildesche des Distrikts Bielefeld eingegliedert.[4]

Nach dem Ende der französischen Besatzung fiel das gesamte Ravensberger Land wieder an Preußen. Zum 1. November 1816 wurde der Regierungsbezirk Minden, einer von drei Bezirken in der preußischen Provinz Westfalen, in zwölf Kreise gegliedert. Das Gebiet des Kantons Schildesche kam als Bürgermeisterei Schildesche zum neuen Kreis Bielefeld.[1] Im Rahmen der Einführung der neuen Westfälischen Landgemeindeordnung wurde 1843 das Amt Dornberg eingerichtet und 1845 die Gemeinde Hoberge-Uerentrup konstituiert, in der das Gut Urentrup aufging.[5][6] Hoberge-Uerentrup ist seit 1973 ein Stadtteil von Bielefeld.

Literatur

  • A. Ludorff: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Bielefeld-Land. Kommissions-Verlag von Ferdinand Schöningh, Münster i. W. 1906.
  • Eintrag zu Gut Uerentrup in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts

Einzelnachweise

  1. Alfred Bruns (Hrsg.): Westfalenlexikon 1832-1835. (Nachdrucke zur westfälischen Archivpflege). Westfälisches Landesamt für Archivpflege, Münster 1978.
  2. Peter Florenz Weddigen: Topographie der Amtsdistrikte Schildesche und Werther. (Digitalisat) In: Westphälisches Magazin zur Geographie, Historie und Statistik. 1788, S. 236 f, abgerufen am 22. April 2010.
  3. Eintheilung des Cantons Werther. 18. Mai 1808, S. 141, abgerufen am 23. April 2010 (Digitalisat).
  4. Territorial-Eintheilung des Districts Bielefeld. In: Gesetz-Bülletin des Königreichs Westphalen Band 2. 20. November 1812, S. 425, abgerufen am 13. April 2010 (Digitalisat).
  5. Verordnung Nr. 46. (Digitalisat) In: Amtsblatt der Regierung Minden. 10. Januar 1844, S. 21, abgerufen am 22. April 2010.
  6. Gemeinde-Eintheilung des Amts Dornberg. In: Amtsblatt der Regierung Minden. 8. September 1845, abgerufen am 22. April 2010.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.