Gustav Ziegler (Architekt)
Gustav Ziegler (* 17. Dezember 1847 in Karlsruhe; † 19. Februar 1908 ebenda) war ein deutscher Architekt des Historismus.
Gustav Ziegler, Sohn des Vergolders Johann Baptist Ziegler, besuchte das Lyzeum Karlsruhe, arbeitete in Zürich als Zimmermann und studierte ab 1866 am Polytechnikum Karlsruhe. Nach dem Abschluss folgten Studienreisen nach Italien. 1876 eröffnete er in Karlsruhe sein Büro als Privatarchitekt und wurde schnell durch seine Entwürfe vor allem für Wohnhäuser bekannt. Seine Bauten, hauptsächlich im süddeutschen Raum, zeigen Stilelemente der Frührenaissance und wurden bis in künstlerische Details wie Steinmetz-, Schnitz- und Kunstschmiedearbeiten vom Architekten selbst entworfen. Damit war Ziegler im späten 19. Jahrhundert und bis nach der Jahrhundertwende einer der populärsten Architekten des Karlsruher Bürgertums.
Aus seiner Ehe mit Elisabeth, geb. Uetz, gingen drei Töchter und ein Sohn hervor.
Bauten und Entwürfe (Auswahl)
- Restaurant Burghof auf dem Turmberg bei Karlsruhe
- 1881: Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft in Karlsruhe (1938 zerstört)
- 1881: Wohnhaus Karlstraße 2 in Karlsruhe
- 1882: Haus Solms in Karlsruhe
- 1896: Mietwohnhaus Sophienstr. 87 in Karlsruhe Kulturdenkmal
- 1896: Mietwohnhaus Kriegsstr. 127-129 in Karlsruhe Kulturdenkmal
- 1897: ehem. türkisches Konsulat Kriegsstr. 123 in Karlsruhe Kulturdenkmale
- 1897: Mietwohnhaus Bahnhofstr. 16 in Karlsruhe Kulturdenkmal
- 1898: Mietwohnhaus Bahnhofstr. 12 in Karlsruhe Kulturdenkmal
- 1899: Maschinenhaus der Möbelfabrik Reutlinger in Grünwinkel
- Luisenschule (später: Friedrichstift) in Karlsruhe, Otto-Sachs-Straße / Mathystraße
Literatur
- Der Israelit vom 28. September 1881, S. 978.
- Gustav Ziegler. In: Badische Biographien, A.F., Band 6, Heidelberg 1935, S. 713–714. Digitalisat der BLB Karlsruhe
- Christiane Twiehaus: Die Synagoge im Spiegel der öffentlichen Medien des 19. Jahrhunderts. Die Synagogenbauten in Karlsruhe von Josef Durm und Gustav Ziegler. In: Jüdische Studien und jüdische Identität, 2008, S. 171–191.