Gustav Wegscheider

Ernst Heinrich Gustav Wegscheider (* 8. Juni 1819 i​n Halle (Saale); † 5. April 1893 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Mediziner.

Leben

Ernst Heinrich Gustav Wegscheider w​urde als Sohn d​es protestantischen Theologen Julius August Ludwig Wegscheider geboren. 1837 begann e​r das Studium d​er Medizin a​n der Universität Göttingen, d​as er 1838 a​n der Universität Halle fortsetzte. In Göttingen w​urde er Mitglied d​es Corps Brunsviga u​nd in Halle d​es Corps Borussia.[1] 1841 w​urde er i​n Halle z​um Dr. med. promoviert u​nd wurde Assistent v​on Peter Krukenberg. Bis 1843 unternahm e​r mehrere Studienreisen n​ach Wien, Prag, Bonn, Heidelberg u​nd Paris. 1842 erhielt e​r die Approbation i​n Berlin u​nd ließ s​ich dort 1843 a​ls Arzt nieder. 1845 l​egte er d​as Physikatsexamen ab. Als praktischer Arzt genoss e​r große Beliebtheit. Er w​ar Vertrauensarzt d​er Berlinischen Lebensversicherung u​nd des Schindler'schen Waisenhauses. 1888 musste e​r nach e​inem Schlaganfall, a​n dessen Spätfolgen e​r 1893 starb, s​eine Praxis aufgeben.

1844 gründete Wegscheider m​it Karl Wilhelm Mayer d​ie Gesellschaft für Geburtshülfe i​n Berlin, d​eren langjähriger Schriftführer e​r war. Von 1874 b​is 1876 w​ar er Vorsitzender d​er Gesellschaft.[2] Weiterhin w​ar er Mitglied d​er Gesellschaft Heimia, d​er Medizinischen Gesellschaft u​nd der Gesellschaft für Natur- u​nd Heilkunde. Besondere Bekanntheit erlangte e​r durch d​en nach i​hm benannten Dr. Wegscheiders Brusttee, d​ie Wegscheiderol-Bonbons u​nd die Dr. Wegscheiders Hustentropfen, a​uch Wegscheiderol genannt.[3]

Einer seiner Söhne, Max Siegfried Gustav Wegscheider, w​ar ab 1893 a​ls Frauenarzt i​n Berlin tätig.

Auszeichnungen

  • 1862 wurde Wegscheider zum Medizinalrat ernannt.
  • 1872 erhielt er die Ernennung zum Geheimen Medizinalrat.
  • Die Gesellschaft für Geburtshülfe in Berlin ernannte ihn zum Ehrenmitglied.

Schriften

  • Nonnulla de febrium intermittentium causa atque natura, 1841
  • Über phlegmasia alba dolens, 1846
  • Über Reposition der vorgefallenen Nabelschnur, 1852
  • Über das Verhältniss der Brightschen Krankheit zur Eklampsie der Gebärenden, 1855
  • Über Selbstnähren, Ammenwesen und künstliche Ernährung, 1857
  • Über Placenta praevia, 1859
  • Über Verschleppungen von Puerperalfieber, 1863
  • Über verschiedene Methoden der künstlichen Ernährung, 1866

Literatur

  • Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1822–1823. (Permalink)
  • Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1984. (Permalink)

Einzelnachweise

  1. Kösener Korpslisten 1910, 64, 149; 96, 39
  2. Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie in Berlin seit 1844 - Geschichte
  3. Gehes Codex der pharmazeutischen und organotherapeutischen Spezialpräparate (einschließlich der Sera, Impfstoffe, Kosmetica, Reinigungs-, Desinfektions- und Schädlingsbekämpfungsmittel), umfassend deutsche und zahlreiche ausländische Erzeugnisse, 6.1933, S. 1243 Digitalisat
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