Gustav Scanzoni von Lichtenfels (Jurist)

Gustav Scanzoni v​on Lichtenfels (* 3. Oktober 1885 a​uf Schloss Zinneberg; † 13. November 1977 i​n Miesbach[1][2]) w​ar ein deutscher Rechtsanwalt, Justitiar u​nd Manager.

Leben

Nach d​em Abitur a​m humanistischen Gymnasium i​n Rosenheim studierte Gustav Scanzoni v​on Lichtenfels a​n den Universitäten München u​nd Erlangen Rechtswissenschaften. 1905 w​urde er Mitglied d​es Corps Franconia München.[3] 1908 w​urde er i​n Erlangen z​um Dr. jur. promoviert. 1911 ließ e​r sich München a​ls Rechtsanwalt nieder, nachdem e​r zuvor e​inen kurzen Versuch e​iner künstlerischen Laufbahn i​n Amerika unternommen hatte. Zu seinen Mandanten zählte d​er Simplicissimus, dessen Rechtsberater e​r bis 1937 war. Weiterhin fungierte e​r als Rechtsberater d​er Münchener Neuen Secession b​ei deren Auflösung d​urch die Reichskulturkammer 1936.

Scanzoni v​on Lichtenfels w​ar der Justitiar d​es Vereins Ausstellungspark e. V., München. Seit 1925 w​ar er Mitarbeiter d​er Juristischen Wochenschrift. Darüber hinaus h​atte er einige Aufsichtsratsmandate inne. So w​ar er Vorsitzender d​es Aufsichtsrates d​er Grundverwertungs-AG, Mülheim, s​owie Mitglied d​es Aufsichtsrates d​er Pschorrbräu AG, München, u​nd der Bayerischen Flugzeugwerke AG, Augsburg.

Er w​ar ein Enkel v​on Friedrich Wilhelm v​on Scanzoni.

Schriften

  • Zur Entwicklung und Theorie des Rechtes am eigenen Bilde, 1908
  • Unter Ausschluss der Öffentlichkeit, 1933
  • Das großdeutsche Ehegesetz vom 6. Juli 1938, 1939
  • Scheidung ohne Verschulden, 1940

Literatur

  • Scanzoni von Lichtenfels, Gustav. In: Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 2: L–Z. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1931, DNB 453960294, S. 1604–1605.
  • Die Wahrheit ist oft unwahrscheinlich – Thomas Theodor Heines Briefe an Franz Schoenberner aus dem Exil, S. 286 (Digitalisat)

Einzelnachweise

  1. Philipp Loewenfeld, Peter Landau, Rolf Riess: Recht und Politik in Bayern zwischen Prinzregentenzeit und Nationalsozialismus: die Erinnerungen von Philipp Loewenfeld. Aktiv Druck & Verlag, 2004, ISBN 978-3-932653-16-2, S. 665 (google.at).
  2. Thomas Raff, Thomas Theodor Heine, Franz Schoenberner (Hrsg.): Die Wahrheit ist oft unwahrscheinlich: Thomas Theodor Heines Briefe an Franz Schoenberner aus dem Exil. Veröffentlichungen der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt. Wallstein, 2004, ISBN 978-3-89244-465-7 (Seite 286).
  3. Kösener Corpslisten 1960, 106, 736
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