Gustav Reinhold Taubenheim
Gustav Reinhold Taubenheim (* 21. Mai 1795 in Muddis, estnisch Moe; † 17. August 1865 in Sankt Petersburg) war ein deutsch-baltischer lutherischer Geistlicher.
Leben
Gustav Robert Reinhold Taubenheim war Sohn von Berend Wilhelm Taubenheim, Arrendator (Gutsverwalter oder Gutspächter) in Muddis. Nach dem Besuch der Kreisschule und dann von 1811 bis 1815 des Gustav-Adolf-Gymnasiums in Reval studierte Taubenheim von 1817 bis 1820 Theologie an der Universität Dorpat und wurde für seine Leistungen dort 1819 mit der silbernen Preismedaille ausgezeichnet. 1823/24 war er als Oberlehrer für Religion und die Griechische und Hebräische Sprache am Gymnasium in Riga tätig. Von 1825 bis 1834 war er Prediger bzw. Pastor in Alexandershöhe (lettisch: Aleksandra Augstums) bei Riga und wurde dann 1834 Pastor an der St.-Petri-Kirche in Sankt Petersburg, wo er bis zu seinem Lebensende als Seelsorger blieb. Nebenher wirkte er als Lehrer an der St. Petri-Schule und von 1846 bis 1865 als Religionslehrer am Nikolai-Waiseninstitut. Sankt Petersburg war Sitz des Evangelisch-Lutherischen General-Konsistoriums. Seit 1834 war Taubenheim Konsistorialassessor und damit einer der Assistenten des Generalsuperintendenten; 1859 wurde er zum Konsistorialrat im St. Petersburgischen Konsistorial-Bezirk ernannt.
Taubenheim heiratete am 7. August 1831 in Reval Leontina Amalie Hoepner.
Mitgliedschaften
Zum Ende seiner Rigaer Zeit wurde er zum Initiator und Mitstifter der Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde der Ostseeprovinzen Russlands und war 1833/1834 als Sekretär im Vorstand der Gesellschaft. 1850 wurde er zum Ehrenmitglied dieser Gesellschaft ernannt.
Schriften
- Einiges aus dem Leben M. Joh. Lohmüllers, ein Beitrag zur Reformationsgeschichte Livlands, von Gustav Reinhold Taubenheim ... Einladungsschrift zur dritten Secularjubelfeier der Augsburger Confession ..., Häcker, 1830 (Digitalisat)
- Einundzwanzig geistliche Lieder und Gesänge nach bekannten Choral-Melodien, nebst einem Anhang von acht Versuchen in gebundener Rede am hundertjährigen Gedächtnißfeste der Deutschen Hauptschule zu St. Petri, dem 1. October 1862, Gedruckt bei Gebrüder Krug, St. Petersburg 1862