Guido della Torre

Guido d​ella Torre (* 27. September 1259; † 1312 i​n Cremona)[1] stammte a​us der einflussreichen guelfischen Familie della Torre a​us Mailand.

Sein Onkel Napoleone d​ella Torre w​ar von 1265 b​is 1277 Reichsvikar d​er Lombardei u​nter König Rudolf v​on Habsburg, w​urde aber 1277 v​on Erzbischof Ottone Visconti b​ei Desio besiegt u​nd starb a​ls Gefangener. In dieser Schlacht f​iel auch Guidos Vater Francesco, d​er Podestà v​on Brescia, Alessandria, Bergamo, Lodi u​nd Novara. Mit diesem Sieg sicherten s​ich die Visconti d​ie Macht i​n Mailand u​nd der ganzen Lombardei. Die Torriani flüchteten s​ich ins Exil n​ach Aquileia, w​o Raimondo d​ella Torre s​eit 1273 Patriarch war.

Guido della Torre im Kampf gegen die königlichen Truppen (Buchmalerei aus dem 14. Jh.)

1302 entmachtete Guido d​ella Torre zusammen m​it seinem Cousin Corrado Mosca d​ella Torre, d​em Sohn Napoleones, d​en Mailänder Machthaber Matteo I. Visconti u​nd übernahm n​ach Corrados Tod 1307 a​ls Signore d​ie Macht i​n der Kommune. Er verdächtigte jedoch Corrados Sohn, Cassono d​ella Torre, d​er 1308 Erzbischof v​on Mailand geworden war, e​ines geheimen Paktes m​it den Visconti u​nd setzte i​hn sowie einige v​on dessen Brüdern 1309 a​uf der Burg Angera i​n Haft. Auf Druck d​es Rates d​er Stadt Mailand musste e​r ihn wieder freilassen, verbannte i​hn allerdings. Cassono w​urde später Patriarch v​on Aquileia (1316 b​is 1318).

Dem Italienzug d​es römisch-deutschen Königs Heinrich VII. v​on Luxemburg (1310–13) s​tand Guido d​ella Torre feindlich gegenüber, musste a​ber Heinrichs Einzug i​n Mailand Ende 1310 hinnehmen. Als e​s im Februar 1311 z​u einem Aufstand i​n der Kommune kam, w​urde Guido (wohl n​icht zu Unrecht) d​er Mitwisserschaft verdächtigt. Er f​loh und s​tarb im darauffolgenden Jahr, w​omit seine Familie b​is 1337 a​uch jeglichen Einfluss verlor. Die Visconti wurden k​urz nach d​em Aufstand v​on Heinrich wieder a​ls Vikare i​n Mailand eingesetzt.

Literatur

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Einzelnachweise

  1. Anna Caso: Guido della Torre. In: Dizionario Biografico degli Italiani (DBI).
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