Gratius (Silberschmied)
Gratius war ein antiker römischer Silberschmied, der in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts in Rom tätig war.
Gratius ist nur noch aufgrund der literarischen Überlieferung bekannt. Er wird beim älteren Plinius in dessen Naturalis historia[1] als einer der Silberschmiede genannt, deren Werke in Rom in flavischer Zeit (etwa im letzten Drittel des 1. Jahrhunderts) besonders beliebt und gefragt waren. Er soll Rivale seines Kollegen Furnius gewesen sein. Zudem wird er bei Martial in einem Epigramm über einen reichen Sammler namens Charinos genannt.[2] Dieser habe wertvolle Werke verschiedener berühmter Künstler zusammengetragen; neben den Bildhauern Myron, Praxiteles und Skopas werden auch die Bildhauer Mentor und Gratius genannt.[3]
Literatur
- François Baratte: Furnius und Gratius. In: Rainer Vollkommer (Herausgeber): Künstlerlexikon der Antike. Über 3800 Künstler aus drei Jahrtausenden. Nikol, Hamburg 2007, ISBN 978-3-937872-53-7, S. 259, 271.
Anmerkungen
- Plinius maior: Naturalis historia (Naturgeschichte) 33, 139: Vasa ex argento mire inconstantia humani ingenii variat nullum genus officinae diu probando. nunc Furniana, nunc Clodiana, nunc Gratiana — etenim tabernas mensis adoptamus —, nunc anaglypta asperitatemque exciso circa liniarum picturas quaerimus.
- Martial: Epigrammaton libri duodecim (Epigramme) 4, 39, 6.
- Martial, Alexander Berg: Die Epigramme. Stuttgart. Krais und Hoffmann, 1865 (archive.org [abgerufen am 6. Januar 2022]).