Grasblättrige Kresse
Die Grasblättrige Kresse (Lepidium graminifolium) ist eine Kresse-Art aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).
Grasblättrige Kresse | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Grasblättrige Kresse (Lepidium graminifolium) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lepidium graminifolium | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Von den anderen Kresse-Arten unterscheidet sich die Grasblättrige Kresse vor allem durch die Form ihrer Stängelblätter und die Form ihrer Früchte.
Es handelt sich um eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 70 cm erreicht. Sie ist meist von Grund auf sparrig verzweigt, mit mehr oder weniger steifen, geraden Zweigen.
Die Stängelblätter sind sehr schmal, lineal bis lanzettlich, und ziemlich kleine: 1 bis 4 cm lang und 1 bis 5 mm breit. Sie stehen recht verstreut am Stängel. Die unauffälligen Grundblätter sind etwas breiter spatelförmig und gezähnt oder am Grunde etwas fiederspaltig.
Die kleinen weißen Blüten stehen dicht gedrängt an der Spitze von traubigen Blütenständen. Im Laufe der Fruchtreife verlängert sich die Blütenstandsachse, so dass die Früchte dann weit auseinander stehen.
Die Früchte sind abgeflachte, eiförmige bis elliptische Schötchen, die am oberen Ende leicht bespitzt sind, jedenfalls nicht abgerundet oder ausgerandet wie die Schötchen der meisten anderen Kresse-Arten. Der Fruchtstiel ist ca. drei bis viermal so lang wie die Schötchen.
Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 16 oder 48[1].
Vorkommen
Die Grasblättrige Kresse kommt in Südeuropa und Mitteleuropa, in Nordafrika und in Westasien vor.[2] Einzelne Funde von eingeschleppten Populationen liegen auch aus küstennahen Gebieten Nordamerikas mit gemäßigtem Klima vor. Allerdings ist die Art überall selten.
Sie wächst an felsigen Orten oder auf trockenem Brachland, insbesondere in der Nähe von großen Flüssen. In Deutschland kommt sie nur im mittleren Rheintal, im unteren Moseltal, im unteren Nahetal und im unteren Maintal vor. Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Hordeetum murini aus dem Verband des Sisymbrion.[1] In Südeuropa kommt sie in Gesellschaften des Verbands Hordeion vor.[1]
Literatur
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- August Binz, Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel, 1986, ISBN 3-7965-0832-4
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3454-3
- Christian August Friedrich Garcke: Illustrierte Flora, 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Seite 444. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. ISBN 3-8001-3131-5
- Lepidium im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 28. Juli 2017.
Weblinks
- Grasblättrige Kresse. FloraWeb.de
- Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.
- Lepidium graminifolium L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 26. Oktober 2015.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)