Gottlob Himmel
Gottlob Himmel (* 1854; † 1931) war ein Tübinger Handwerksmeister, der 1879 das Tübinger Himmelwerk gründete, eine Fabrik für Beleuchtungsanlagen.[1] Dort stellte er seine Erfindungen – unter anderem Gaslampen für Operationssäle in Kliniken – in Serie her.
Gaslicht
Gottlob Himmel betrieb eine Werkstatt in der Tübinger Altstadt. Sein Nachbar, der berühmte Chirurg Viktor von Bruns (1812–1883) hatte ihm von Carl Auer von Welsbachs Glühstrumpf berichtet, den er bei einem Kongress in Wien gesehen hatte. Mit dem dadurch möglichen neuen Gaslicht ließen sich Operationssäle taghell erleuchten.
Nach der Einführung des Glühstrumpf-Lichtes in Innenräumen, widmete Himmel sich der Verbesserung der Straßenlaternen, insbesondere deren Fernzündung. Er konnte alle Laternen im gesamten Stadtgebiet mit einer Druckwelle in den Gasleitungen ferngesteuert aus- und einschalten.[1]
Im Frühjahr 1914 wollte Gottlob Himmel an der Internationalen Gasausstellung in München teilnehmen und hoffte, seine Patente in der ganzen Welt gewinnbringend zu nutzen. Aber der Ausbruch des Ersten Weltkrieges machte dies unmöglich. Bei Kriegsende hatte sich die Elektrizität soweit etabliert, dass Gasbeleuchtungen nicht mehr gefragt waren. Himmel sattelte deshalb auf die Herstellung von Elektromotoren um.[2]
Quellen
Literatur
- Heinrich Hartmann: Mensch und Werk. 75 Jahre Himmelwerk AG. Tübingen, Tübingen 1954