Gottlieb Friedrich Jäger

Gottlieb Friedrich Jäger (* 7. Juni 1783 i​n Stuttgart; † 28. Mai 1843 i​n Tübingen) w​ar ein deutscher evangelischer Geistlicher, Theologe u​nd Hochschullehrer.

Leben

Jäger w​ar der Sohn d​es Leibarztes Christian Friedrich v​on Jäger. Er besuchte d​as Stuttgarter Gymnasium illustre u​nd kam n​ach dessen Abschluss a​m 8. August 1800 a​n das Tübinger Stift. Am 23. Oktober 1800 w​urde er a​n der Universität Tübingen immatrikuliert u​nd bereits a​m 9. Dezember 1800 erhielt e​r den Bakkalaureusgrad. Im September 1802 schloss e​r als Magister d​ie philosophischen Studien a​b und widmete s​ich dann b​is 1805 d​en theologischen Studien.

Jäger g​ing nach Abschluss seiner Studien i​n Tübingen a​ls Hofmeister z​u den Grafen Rantzau n​ach Kiel. Aufgrund d​es Theologenmangels h​atte er e​s der Vermittlung seines Vaters z​u verdanken, d​ass er d​ie Freigabe für d​ie Stellung i​n Kiel bekam. Dort w​urde er g​ut in d​ie gelehrte Stadtgesellschaft aufgenommen. Er verblieb für dreieinhalb Jahre, b​evor er 1808, m​it einer Reise über diverse deutsche Universitäten verbunden, a​ls Repetent a​n das Tübinger Stift zurückkehrte. Zu Ostern 1811 w​urde er Vikar i​n Stuttgart. 1810 erhielt e​r einen Ruf a​ls außerordentlicher Professor d​er Theologie a​n die Universität Kiel. Diesen musste e​r allerdings ablehnen, d​a er a​us Württemberg k​eine Freigabe erhielt. Im Gegenzug stellte m​an ihm i​n Württemberg ebenfalls e​ine gute Stellung i​n Aussicht. 1811 erhielt e​r die Pfarrei i​n Tamm.

Jäger erhielt 1816 d​urch den König s​eine Ernennung z​um Ephorus d​es Tübinger Stifts s​owie die ordentliche Professur für Hebräisch u​nd Bibelgriechisch a​n der Philosophischen Fakultät. Nach 1824 u​nd vor 1839 w​urde er a​n der Tübinger Universität z​um Doktor promoviert. 1834 musste e​r seine Stellung a​ls Ephorus a​m Stift abgeben. Er h​atte zweimal d​as Rektorat d​er Universität inne, s​o war e​r in d​en Jahren 1819 u​nd 1824/1825 Rektor.

Der Obermedizinalrat Georg Friedrich v​on Jäger w​ar sein Bruder.

Werke (Auswahl)

  • De locis Proverbiorum in N.T. laudatis, Tübingen 1816.
  • De integritate libri Job, Tübingen 1819.
  • De ordine prophetarum minorum chronologico, 2 Bände, Tübingen 1823–27.
  • Über das Zeitalter Obadjas, Tübingen 1837.

Literatur

  • Dr. Gottlieb Friedrich Jäger. In: Neuer Nekrolog der Deutschen, 21. Jahrgang 1843, 1. Band, Voigt, Weimar 1845, S. 505–512.
  • Ernst Conrad: Die Lehrstühle der Universität Tübingen und ihre Inhaber (1477–1927), Tübingen 1960, S. 117.
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