Godas
Godas (* im 5. oder 6. Jahrhundert n. Chr.; † 533 in Cagliari) war ein gotischer Adeliger des Königreiches der Vandalen in Nordafrika. König Gelimer ernannte ihn zum Verwalter der vandalischen Provinz Sardinien. In dieser Funktion stellte Godas allerdings bald die Steuerzahlungen ein und erklärte sich zum Herrscher von Sardinien.[1] Im Jahre 533 begann er als eigenständiger Souverän mit dem byzantinischen Kaiser Justinian I. zu kommunizieren; eindeutig mit der Absicht, sein eigenes Fürstentum auf der Insel Sardinien zu errichten. Als Reaktion schickte Gelimer eine große Armee unter Führung seines Bruders Tzazo nach Sardinien, die aus den meisten verfügbaren Truppen in Afrika bestand. Ziel der Unternehmung war, die Rebellion niederzuwerfen.[2] Nach Prokopios von Caesarea landete Tzazo in Cagliari, eroberte sofort die Stadt und tötete Godas und seine Soldaten.[3] Eine Rettungsmission, geschickt durch Justinian I., kam für Godas zu spät.[4]
Godas Revolte erwies sich für das vandalische Reich als verheerend. Denn während Tzazo mit der Vandalen-Armee auf Sardinien war, landete eine byzantinische Armee, die von Belisar befohlen wurde, kampflos in der Nähe von Caput Vada mit der Absicht, Nordafrika wieder dem Byzantinischen Reich einzuverleiben. Belisarius besiegte dann die verbleibenden Vandalentruppen und eroberte Karthago, noch bevor Gelimer Tzazo zur Verteidigung der Hauptstadt zurückrufen konnte.[5]
Einzelnachweise
- Prokopios von Caesarea, Kriegsgeschichte 3,10,25–27 (griechischer Originaltext und englische Übersetzung).
- Thomas Hodgkin: Italy and her Invaders. Band 3, Nummer 4, Clarendon Press, Oxford 1896, S. 603 (online).
- Prokopios von Caesarea, Kriegsgeschichte 3,24,1 (griechischer Originaltext und englische Übersetzung).
- Prokopios von Caesarea, Kriegsgeschichte 3,11,1 (griechischer Originaltext und englische Übersetzung) und 3,24,19 (griechischer Originaltext und englische Übersetzung).
- Prokopios von Caesarea, Kriegsgeschichte 3,25 (griechischer Originaltext und englische Übersetzung).