Gläserner Bär
Der Gläserne Bär ist ein Kinder- und Jugendfilmpreis, der seit 1994 jährlich auf der Kinder- und Jugendfilmsektion der Berliner Filmfestspiele Berlinale vergeben wird.
Geschichte
Das erstmals im Rahmen der Berlinale 1978 veranstaltete Kinderfilmfest (inzwischen mit dem Titel Generation) zeigt als Sektion der Berlinale eine aktuelle Auswahl internationaler Spiel- und Kurzfilme für ein junges Publikum und gilt in diesem Bereich als eine der wichtigsten Plattformen weltweit. Die Sektion etablierte sich zunächst unter dem Namen Kinderfilmfest, in dessen Rahmen ab 1986 der Preis der Kinderjury und ab 1994 der Gläserne Bär vergeben wird. Eine Erweiterung um den Jugendfilmwettbewerb 14plus (für Jugendliche ab 14 Jahren) erfolgte auf der Berlinale 2004.
Zur Berlinale 2007 wurde die Sektion in Generation umbenannt. Entsprechend heißen die Wettbewerbe nun Generation Kplus und Generation 14plus.
Wettbewerbsverfahren
Im Wettbewerb Generation Kplus verleiht eine elfköpfige Kinderjury den Gläsernen Bären an je einen Spiel- und einen Kurzfilm. Den Gläsernen Bären im Wettbewerb Generation 14plus für den besten Spielfilm – und seit 2008 zusätzlich für einen Kurzfilm – vergibt eine siebenköpfige Jury von Jugendlichen. Außerdem werden Lobende Erwähnungen für weitere gute Wettbewerbsbeiträge ausgesprochen.
Preisträger
Kinderfilmfest und Generation KPlus
(Angaben in Klammern: Übersetzung des Filmtitels, sofern es keine offizielle deutsche Fassung gibt)
- 1996
- Mein Freund Joe (Deutschland, Irland) für den besten Spielfilm
- The Forgotten Toys (Das vergessene Spielzeug; Großbritannien) für den besten Kurzfilm
- 1997
- Flug des Albatros (Deutschland, Neuseeland) für den besten Spielfilm
- La grande migration (Die große Vogelwanderung) für den besten Kurzfilm
- 1998
- Wo der Elefant sitzt (Originaltitel: Where The Elephant Sits; USA) für den besten Spielfilm
- Haenderne op (Hände hoch; Dänemark)
- 1999:
- The Tic Code (USA) für den besten Spielfilm
- Theis und Nico (Originaltitel: Bror, min bror; Dänemark) für den besten Kurzfilm
- 2000:
- Tsatsiki – Tintenfische und erste Küsse (Originaltitel: Tsatsiki, Morsan och Polisen; Dänemark) für den besten Spielfilm
- En djevel i skapet (Ein Teufel im Schrank; Norwegen) für den besten Kurzfilm
- 2001:
- Nur Mut, Jimmy Grimble (Originaltitel: There's Only One Jimmy Grimble, Großbritannien) für den besten Spielfilm
- Hooves Of Fire (Feuerhufe; Großbritannien)
- 2002:
- Glasskår (Einschnitte; Norwegen, Schweden) für den besten Spielfilm
- Mabul (Sintflut; Israel) für den besten Kurzfilm
- 2003:
- Elina (Schweden, Finnland) für den besten Spielfilm
- Le Trop Petit Prince (Der zu kleine Prinz, Frankreich)
- 2004:
- Magnifico (Philippinen) für den besten Spielfilm
- Nuit d'orage (Gewitternacht; Kanada) für den besten Kurzfilm
- 2005:
- Bluebird (Niederlande) für den besten Spielfilm
- The Djarn Djarns (Australien) für den besten Kurzfilm
- 2006:
- Drømmen (Der Traum; Dänemark, Großbritannien) für den besten Spielfilm
- Aldrig en absolution (Niemals ein Freispruch; Schweden, USA)
- 2007:
- Dek Hor (Das Internat; Thailand) für den besten Spielfilm
- Menged (Unterwegs; Äthiopien, Deutschland) für den besten Kurzfilm
- 2008:
- Buda Az Sharm Foru Rikht (Buddha zerfiel vor Scham; Iran, Frankreich) für den besten Spielfilm
- Nana (Australien) für den besten Kurzfilm
- 2009:
- Ich schwör’s, ich war’s nicht! (Originaltitel: C’est pas moi, je le jure!; Kanada) für den besten Spielfilm
- Ulybka Buddy (Buddhas Lächeln; Russland) für den besten Kurzfilm
- 2010:
- Shui Yuet Sun Tau (Echo des Regenbogens; Hongkong, China) für den besten Spielfilm
- Franswa Sharl (Australien) für den besten Kurzfilm
- 2011:
- Keeper'n til Liverpool (The Liverpool Goalie, Norwegen, Regie Arild Andresen) für den besten Spielfilm
- Lily (Australien) für den besten Kurzfilm
- 2012:
- Arcadia (USA) für den besten Spielfilm
- Julian (Australien) für den besten Kurzfilm
- 2013:
- The Rocket (Australien) für den besten Spielfilm
- The Amber Amulet (Australien) für den besten Kurzfilm
- 2014
- Killa (Indien)
- 2015
- Min lilla syster (Schweden, Deutschland)
- Ottaal (Indien)
- 2017
- Piata lod (Slowakei, Tschechien)
- 2018
- Les rois mongols (Kanada)
- 2019
- Une colonie (Kanada)
Generation 14Plus
- 2004: The Wooden Camera (Die hölzerne Kamera; Frankreich, Großbritannien, Südafrika)
- 2005: Voces inocentes (Unschuldige Stimmen; Mexiko)
- 2006: Fyra Veckor i Juni (Vier Wochen im Juni; Schweden)
- 2007: Sweet Mud – Im Himmel gefangen (Adama Meshuga'at; Israel, Deutschland)
- 2008:
- The Black Balloon (Der schwarze Ballon; Australien) für den besten Spielfilm
- Café com Leite (Brasilien) für den besten Kurzfilm
- 2009:
- My Suicide (Vereinigte Staaten) für den besten Spielfilm
- Aphrodite's Farm (Neuseeland) für den besten Kurzfilm
- 2010:
- Neukölln Unlimited (Deutschland) für den besten Spielfilm
- Az Bad Beporsid (Iran) für den besten Kurzfilm
- 2011:
- On the Ice (Vereinigte Staaten) für den besten Spielfilm
- Manurewa (Neuseeland) für den besten Kurzfilm
- 2012:
- Lal Gece (Türkei) für den besten Spielfilm
- Meathead (Neuseeland) für den besten Kurzfilm
- 2013:
- Baby Blues (Polen) für den besten Spielfilm
- Rabbitland (Serbien) für den besten Kurzfilm
- 2014:
- 52 Tuesdays (Australien) für den besten Spielfilm
- Mike (Großbritannien) für den besten Kurzfilm
- 2015
- Flocken (Schweden)
- A Confession (Großbritannien) für den besten Kurzfilm
- 2016
- Es esmu šeit (Litauen)
- Balcony (Großbritannien) für den besten Kurzfilm
- 2017
- Butterfly Kisses (Vereinigtes Königreich)
- Wolfe (Australien) für den besten Kurzfilm
- 2018
- Fortuna (Schweiz, Belgien) – Germinal Roaux
- Kiem Holijanda (Niederlande) für den besten Kurzfilm
- 2019
- Hölmö nuori sydän (Finnland, Niederlande, Schweden) – Selma Vilhunen
- Tattoo (Iran) für den besten Kurzfilm
- 2020
- Notre-Dame du Nil (Frankreich)[1] – Atiq Rahimi
- Clebs (Kanada, Marokko) für den besten Kurzfilm
Einzelnachweise
- Gläserne Bären und Preise der Bundeszentrale für politische Bildung bei Generation 14plus. In: berlinale.de. Abgerufen am 28. Februar 2020.