Giulio Visconti Borromeo Arese
Giulio Visconti Borromeo Arese, Graf von Pieve di Brebbia (* 1664; † 1750) war ein in Diensten der Habsburgermonarchie stehender Diplomat. Von 1726 bis 1732 leitete er die Verwaltung der Österreichischen Niederlande. Von 1733 bis zum Ende der habsburgischen Herrschaft dort 1735 war er Vizekönig des Königreichs Neapel.
Leben
Giulio wuchs zusammen mit zwei älteren Brüdern als Kind des Grafen Fabio Visconti und der Margharita, geb. Arese, auf.[1] Die Familie, ein Seitenzweig des sich auf Karl den Großen zurückführenden Adelsgeschlechtes der Visconti, starb mit ihm im Mannesstamme aus, da aus seiner 1721 geschlossenen Ehe mit Teresa, geb. Cusani, nur eine Tochter Maria Elisabetta entspross.[2]
Wirken
Nach dem Ende des Spanischen Erbfolgekrieges trat er in die Dienste der Habsburger, der neuen Herren seiner Heimat im Herzogtum Mailand. Von diesen wurde er 1726 zum Bevollmächtigten Minister und damit zum obersten Verwaltungsbeamten unter der Statthalterschaft der Erzherzogin Maria Elisabeth ernannt. In dieser Zeit wurde er auch mit diplomatischen Missionen nach London betraut. Entsprechend der damaligen Tradition war nach außen allein die Statthalterin für die Geschichtsschreibung wichtig, so dass eine Darstellung des Anteiles Viscontis an der Regierung nicht möglich ist. Seine Beförderung in die eigenständige Stellung in Neapel kann aber als Hinweis auf die Zufriedenheit des Hofes in Wien gedeutet werden. Seine tatsächliche Amtszeit dort dauerte allerdings nur bis 1734, als die österreichischen Truppen und die Verwaltung das Land räumen mussten.
In einem Erlass Kaiser Karls VI. vom 18. Juni 1738 wird er als Grande von Spanien, Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies, Geheimer Staatsrat, General der Artillerie und Obersthofmeister der Kaiserin beschrieben.[3]
Siehe auch
Einzelnachweise
- Eintrag zu Margherita Arese auf geneall.net, abgerufen am 24. März 2016.
- Eintrag zu Teresa Cusani auf geneall.net, abgerufen am 24. März 2016.
- Staatsarchiv Mailand (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. : Fundus Acque parte antica, Dossier Nr. 278, abgerufen am 24. März 2016.