Githa Sowerby
Katherine Githa Sowerby (6. Oktober 1876 – 30. Juni 1970) war eine englische Dramatikerin und Kinderbuchautorin.
Leben
Sowerby wurde 1876 als Tochter der Sowerbys, einer Glasmacherfamilie, geboren.[1] 1905 zog sie mit ihrer Schwester nach London und veröffentlichte Kinderbücher. Am 31. Januar 1912 wurde ihr Theaterstück Rutherford and Son: A Play in Three Acts im Royal Court Theatre uraufgeführt. Sie schrieb noch sechs weitere Theaterstücke.
Sowerby war verheiratet und hatte eine Tochter.[2]
Erfolg
Rutherford and Son ist bis heute Sowerbys bekanntestes Stück. Nach seiner Uraufführung wurde es in mehrere Sprachen übersetzt und weltweit aufgeführt. 1914 schrieb die Anarchistin Emma Goldman über Sowerby: „Bis zum Erscheinen der Autorin von Rutherford and Son hatte kein Land eine einzige bedeutende Dramatikerin hervorgebracht.“[3] In den 1980er-Jahren wurde es von der feministischen Literaturwissenschaft wiederentdeckt.[4] 1994 inszenierte die britische Regisseurin Katie Mitchell das Stück.[5] 2009 erschien die erste Biographie über Sowerby (Patricia Riley: Looking for Githa). Im selben Jahr schrieb Mark Brown im Guardian: „Als Rutherford and Son 1912 uraufgeführt wurde, war es eine Sensation: ein vernichtender Angriff auf das inakzeptable Gesicht des Kapitalismus, der das Publikum im West End, am Broadway und auf der ganzen Welt in seinen Bann zog. Und als die Presse entdeckte, dass der Autor – für die damalige Zeit erstaunlich – eine Frau war, wurde Githa Sowerby sofort zu einer Berühmtheit und einem feministischen Helden. Doch fast 100 Jahre später ist Sowerby aus der Geschichte verschwunden.“[6] 2019 wurde das Stück sowohl im National Theatre in London als auch in den Sheffield Theatres aufgeführt.
Rutherford and Son wurde vom National Theatre in die Liste der 100 wichtigsten Stücke des 20. Jahrhunderts aufgenommen.[7]
Werke
Theaterstücke
- Rutherford and Son (1912)
- Before Breakfast (1912)
- Jinny (1914)
- A Man and Some Women (1914)
- Sheila (1917)
- The Stepmother (1924)
- Direct Action (1937–78)
Kinderbücher
- The Wise Book (1906)
- Childhood (1907)
- The Bumbletoes (1907)
- Yesterday's Children (1909)
- The Happy Book (1909)
- Little Stories for Little People (1910)
- Little Plays for Little People (1910)
- My Birthday (1911)
- The Merry Book (1911)
- Little songs for little people (1911)
- Poems of Childhood (1912)
- Little plays for school and home (1912)
- The pretty book (1914)
- The Gay Book (1915)
- The dainty book (1915)
- Cinderella (1915)
- The Bright Book (1916)
- The Bonnie Book (1918)
- The glad book (gem. mit Natalie Joan, 1935)
Literatur
- Linda Fitzsimmons und Viv Gardner (Hrsg.): New Woman Plays. London 1991
- Patricia Riley: Looking for Githa. Newcastle upon Tyne 2009
- J. Ellen Gainor (Hrsg.): Githa Sowerby: Three Plays. Peterborough / Ontario 2021
Einzelnachweise
- Author is brought back to life - Barbara Hodgson - The Journal. 29. Juni 2018, abgerufen am 21. Februar 2022.
- Githa Sowerby: Githa Sowerby: Three Plays: Rutherford and Son, A Man and Some Women, The Stepmother. Broadview Press, 2021, ISBN 978-1-77048-802-1 (google.at [abgerufen am 21. Februar 2022]).
- Emma Goldman: The social significance of the modern drama. Boston : Richard G. Badger ; Toronto : Copp, Clark, 1914 (archive.org [abgerufen am 21. Februar 2022]).
- Rutherford and Son review – passion and power in Githa Sowerby's classic. 12. Februar 2019, abgerufen am 21. Februar 2022 (englisch).
- Githa Sowerby, the forgotten playwright, returns to the stage. 14. August 2009, abgerufen am 21. Februar 2022 (englisch).
- Githa Sowerby, the forgotten playwright, returns to the stage. 14. August 2009, abgerufen am 21. Februar 2022 (englisch).
- The NT2000 top 100 plays. In: There Ought To Be Clowns. 28. Januar 2018, abgerufen am 21. Februar 2022 (amerikanisches Englisch).