Gigantomilax
Gigantomilax (in der Literatur und Websites auch mit einem Buchstabendreher als Gigantolimax[1]) ist eine Gattung der Nacktschnecken-Familie der Schnegel (Limacidae) aus der Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora).
Gigantomilax | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gigantomilax | ||||||||||||
Boettger, 1883 |
Merkmale
Die Arten der Gattung Gigantomilax sind große Tiere, die zusammengezogen bis 10 cm lang sind, ausgestreckt bis 15 cm. Der Mantel nimmt ungefähr ein Drittel der Körperlänge ein. Das Atemloch liegt in der Mitte oder leicht hinter der Mitte des Mantelschildes. Dessen Hinterende ist gerundet. Der Kiel ist kräftig ausgebildet und erstreckt sich über die gesamte Länge des Rückens bis zum Mantelschild. Er besteht aus drei Reihen von Runzeln, weitere längliche, relativ hohe Runzeln verlaufen parallel dem Kiel. Die Fußsohle ist vergleichsweise sehr breit mit einem kräftigen Randbereich.
Von den drei Darmschlingen ist die erste Schlinge nahezu unverdreht, die zweite stark verdreht und die dritte Darmschlinge wiederum unverdreht und viel kürzer als die übrigen Darmschlingen. Es ist kein Blinddarm vorhanden. Die Geschlechtsdrüse sitzt hinter dem Darm und bildet den Apex des Eingeweidesackes. Der Samenleiter ist sehr kurz und verläuft direkt zum Penis; bildet also keine Schlinge. Der Penis ist sackartig oder kurz zylindrisch. Es kann ein kleiner Blindfortsatz oder Flagellum am Penis vorhanden sein. Intern ist ein Schließmuskel und ein großer Stimulator ausgebildet. Das frei verlaufende Stück des Eileiter ist ebenfalls relativ kurz. Es ist keine Vagina ausgebildet. Der Stiel der vergleichsweise voluminösen Spermathek ist kurz.
Geographische Verbreitung
Die Arten der Gattung Gigantomilax kommen im Kaukasus, in der Nordwesttürkei und im Nordiran sowie auf den Balearischen Inseln und in Israel[2] vor.
Taxonomie
Die Gattung Gigantomilax wurde 1883 von Oskar Boettger als Section der Gattung Amalia Moquin-Tandon, 1855 aufgestellt[3]. Seit Hesse (1926) wird sie allgemein als eigenständige Gattung aufgefasst[4]. Sie wird von Schileyko (2003) in drei Untergattungen unterteilt:
- Gigantomilax (Gigantomilax) O. Boettger, 1883
- Gigantomilax (Gigantomilax) lederi O. Boettger, 1883
- Gigantomilax (Vitrinoides) Simroth, 1886
- Gigantomilax (Vitrinoides) armeniacus (Simroth, 1886)
- Gigantolimax (Vitrinoides) benjaminus Borredà & Martínez-Ortí, 2008[5]
- Gigantomilax (Vitrinoides) cecconi Simroth, 1906
- Gigantomilax (Vitrinoides) daghestanus (Simroth, 1898)
- Gigantomilax (Vitrinoides) eustrictus Heynemann, 1882
- Gigantomilax (Vitrinoides) koenigi (Simroth, 1912)
- Gigantomilax (Vitrinoides) majoricensis (Heynemann, 1863)
- Gigantomilax (Vitrinoides) monticola (O. Boettger, 1881)
- Gigantomilax (Monochroma) Simroth, 1901
- Gigantomilax (Monochroma) brunneus Simroth, 1901
- Gigantomilax (Monochroma) lenkoranus Simroth, 1912
Die Artliste wurde nach der Website Terrestrial Slugs Web vervollständigt[6].
Belege
Literatur
- Anatolij A. Schileyko 2003: Treatise on Recent Terrestrial Pulmonate Molluscs Part 11 Trigonochlamydidae, Papillodermidae, Vitrinidae, Limacidae, Bielziidae, Agriolimacidae, Boettgerillidae, Camaenidae. Ruthenica, Supplement 2(11): 1467-1626, Moskau ISSN 0136-0027
- Schütt, Hartwig 2010: Turkish Land Snails. 560 S., Solingen, Verlag Natur & Wissenschaft ISBN 9783936616637
- Simroth, Heinrich 1886: Ueber bekannte und neue palaearktische Nacktschnecken. Jahrbücher der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft, 13: 311-342, Frankfurt/M.
- Heinrich Simroth 1912: Neue Beiträge zur kaukasischen Nacktschneckenfauna. Mitteilungen des Kaukasischen Museums, 6: 1-140, Tiflis Online bei archive.org
- Sysoev, Alexander & Anatolij A. Schileyko 2009: Land Snails and Slugs of Russia and Adjacent Countries. 312 S., Sofia, Pensoft ISBN 978-954-642474-7.
Einzelnachweise
- Simroth, Heinrich 1901: Die Nacktschneckenfauna des Russischen Reiches. 321 S., St. Petersburg Online bei Biodiversity Heritage Library (z. B. S. 12, auf dieser Seite sowohl die richtige Schreibweise Gigantomilax wie auch die Falschschreibung Gigantolimax).
- Heller, Josef 2009: Land Snails of the Land of Israel: Natural History and a Field Guide. 360 S., Sofia & Moskau, Pensoft. ISBN 978-954-642-510-2
- Boettger, Oskar 1883: Boettger, O. 1883. Siebentes Verzeichnis von Mollusken der Kaukasusländer, nach Sendungen des Hrn. Hans Leder, z. Z. in Helenendorf bei Elisabetpol (Transkaukasien). Jahrbücher der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft, 10: 135-198, Frankfurt/M. Online bei Biodiversity Heritage Library
- Hesse, Paul 1926: Die Nacktschnecken der palaearktischen Region. Abhandlungen des Archivs für Molluskenkunde, 2(1): 1-152, Frankfurt/M.
- Borredà Gonzales, Vicente & Albert Martínez-Ortí 2008: Descripción de un nuevo limácido de Menorca (Islas Baleares): Gigantomilax (Vitrinoides) benjaminus sp. n. (Gastropoda, Pulmonata). Animal Biodiversity and Conservation, 31(1): 57-66, Barcelona PDF.
- Terrestrial Slugs Web - Gigantomilax.