Gewöhnlicher Grannenreis
Gewöhnlicher Grannenreis (Piptatherum miliaceum (L.) Coss., Syn.: Oloptum miliaceum (L.) Röser & Hamasha) ist eine Art der Gattung Piptatherum und damit der Familie der Süßgräser (Poaceae).
Gewöhnlicher Grannenreis | ||||||||||||
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Gewöhnlicher Grannenreis (Piptatherum miliaceum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Piptatherum miliaceum | ||||||||||||
(L.) Coss. |
Beschreibung
Der Gewöhnliche Grannenreis ist eine ausdauernde Grasart, die 60 bis 150 Zentimeter hoch wird. Er ist überwiegend kahl. Die 5–8 Knoten der Halme sind oft dunkelviolett gefärbt. Die Laubblätter sind flach und meist 3–8 Millimeter breit, sie sind oberseits und an den Rändern rau. Die Art hat anstelle des Blatthäutchens nur einen kurz behaarten, häutigen, 0,5–1,5(–3) Millimeter langen Saum. Die Blütenrispe ist 10–35 Zentimeter lang und 6–15 Zentimeter breit sie ist locker ausgebreitet und die Seitenäste gehen zu 3–6 oder 20–30 von der Hauptachse ab. 3–8–(50) dünne Seitenäste, wobei die unteren manchmal keine Ährchen tragen. Die Ährchen sind einblütig und 3–4 Millimeter lang. Die Deckspelze ist kahl, dreinervig, 1,5–2 Millimeter lang und trägt eine 3–5 Millimeter lange, leicht abfallende, endständige Granne.
Die Blütezeit ist April bis Oktober.
Die Chromosomenzahl ist 2n = 24.[1]
Verbreitung
Der Gewöhnliche Grannenreis kommt vom Mittelmeergebiet bis zum Iran und in Makaronesien vor.[2] Die Art fehlt in Deutschland und in der Schweiz. Sie wächst in Felsfluren, auf Weideland, auf warmen steinigen Abhängen, unter überhängenden Felsen, an Wegrändern und an Mauern, auch auf Kulturland und an feuchten Standorten.[3]
Taxonomie und Systematik
Der Gewöhnliche Grannenreis wurde von Carl von Linné als Agrostis miliacea in Sp. Pl.: 61 (1753) erstbeschrieben. Die Art wurde dann von Ernest Saint-Charles Cosson als Piptatherum miliaceum (L.) Coss. in Notes Pl. Crit.: 129 (1812) in die Gattung Piptatherum gestellt. In jüngster Zeit wurde sie von Röser & Hamasha in Pl. Syst. Evol. 298: 365 (2012) als Oloptum miliaceum (L.) Röser & Hamasha in die von ihnen selbst neu aufgestellte Gattung Oloptum gestellt. Synonyme der Art sind beispielsweise: Oryzopsis miliacea (L.) Asch. & Schweinf., Agrostis sepium L., Milium arundinaceum Sm. und Urachne frutescens Link.[2]
Literatur
- Hans Joachim Conert: Piptatherum. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Aufl., Band I, Teil 3, S. 392–396. Verlag Paul Parey, Berlin, Hamburg 1987, ISBN 3-489-52320-2 (Beschreibung, Verbreitung)
Einzelnachweise
- Piptatherum miliaceum bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Oloptum miliaceum. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 22. Juni 2020.
- Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die neue Kosmos-Mittelmeerflora. Franckh-Kosmos-Verlag Stuttgart 2008. ISBN 978-3-440-10742-3. S. 408.