Gewöhnliche Steinplattenspinne
Die Gewöhnliche Steinplattenspinne oder Stein-Mausspinne (Drassodes lapidosus) ist eine Spinne aus der Familie der Plattbauchspinnen (Gnaphosidae) und ist die größte und häufigste Art der Gattung der Steinplattenspinnen (Drassodes).[1]
Gewöhnliche Steinplattenspinne | ||||||||||||
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Gewöhnliche Steinplattenspinne (Drassodes cf. lapidosus), Weibchen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Drassodes lapidosus | ||||||||||||
(Walckenaer, 1802) |
Beschreibung
Die Gewöhnliche Steinplattenspinne ist relativ hell, hellbraun bis gelbbraun gefärbt, nur die Cheliceren und der Bereich um die Augen sind dunkler. Die Größenangaben über die Tiere variieren zwischen 6 mm[2] und 18 mm. Das Männchen kann bis zu 13 mm, das Weibchen 18 mm[3] Größe erreichen.
Sie kann auch Menschen beißen, wobei der Biss außer einer Hautrötung harmlos ist.[3]
Verbreitung und Vorkommen
Die Gewöhnliche Steinplattenspinne ist in der gesamten Paläarktis verbreitet und besiedelt in Mitteleuropa das Flachland bis in die Mittelgebirge und bevorzugt trockene Lebensräume wie Dünen, Wiesen, lichte Wälder, tritt aber auch in moorigen Gebieten auf. Gelegentlich wird sie auch in Gebäuden gefunden. Sie wird vor allem in der Streuschicht direkt am Boden gefunden.[4] Die Unterart Drassodes lapidosus bidens (Simon, 1878) wurde bislang nur in Frankreich nachgewiesen.[1]
Taxonomie und Systematik
Die Gewöhnliche Steinplattenspinne ist die Typusart der Steinplattenspinnen (Drassodes). Walckenaer beschrieb die Art 1802 als Aranea lapidosa. Westring stellte 1851 die Gattung der Steinplattemspinnen auf.
Die Kupferne Steinplattenspinne (Drassodes cupreus) (Blackwall, 1834) kann morphologisch nicht ausreichend von der Gewöhnlichen Steinplattenspinne unterschieden werden. Daher zählte Ute Grimm die Kupferne Steinplattenspinne in ihrer Studie Die Gnaphosidae Mitteleuropas nicht auf.[5] Bolzern und Hänggi untersuchten im Jahr 2006 eine Reihe von Exemplaren beider Arten und stellten eine große Variabilität der bisher in der Literatur aufgezählten Unterscheidungsmerkmale fest. Diese gehen derart ineinander über, dass eine klare Abgrenzung der beiden Arten nicht möglich ist.[6] Die beiden Arachnologen schlugen daher die Untersuchung weiterer Merkmale vor.
Einzelnachweise
- Norman I. Platnick, 2006. The World Spider Catalog, Version 7.0. American Museum of Natural History.
- Heimer, Stefan und Nentwig, Wolfgang; 1991: Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey Berlin. ISBN 3489535340
- Stone spider, Drassodes lapidosus, The Natural History Museum, London 2006
- Hänggi, Ambros; Stöckli, Edi; Nentwig, Wolfgang, 1995. Lebensräume Mitteleuropäischer Spinnen. Miscellanea Faunistica Helvetiae - Centre suisse de cartographie de la faune, Neuchatel. ISBN 2884140085
- Ute Grimm: Die Gnaphosidae Mitteleuropas (Arachnida, Araneae). Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Hamburg, N. F., 26, Hamburg 1985 ISBN 3-490-14296-9, ISSN 0173-7481, hier S. 16–21
- Angelo Bolzern und Ambros Hänggi: Drassodes lapidosus und Drassodes cupreus (Araneae: Gnaphosidae) – eine unendliche Geschichte. Arachnologische Mitteilungen 31, S. 16–22, Januar 2006 (PDF bei researchgate.net)