Gershausen (Heimarshausen)

Gershausen (Heimarshausen)
Hessen

Gershausen i​st eine Dorfwüstung i​n der heutigen Gemarkung v​on Heimarshausen, e​inem Stadtteil v​on Naumburg i​m nordhessischen Landkreis Kassel.

Geographische Lage

Der Ort l​ag etwa 1,5 k​m westsüdwestlich v​on Heimarshausen, unweit d​er historischen Grenze d​er Landgrafschaft Hessen z​ur Grafschaft Waldeck, a​uf 364 m Höhe a​n einer a​m Nordfuß d​es Sandküppels (352,9 m) entspringenden Quelle. In unmittelbare Nähe s​teht dort h​eute ein kommunaler Wasserbehälter innerhalb d​es Waldrands. Die Niveau-Karte d​es Kurfürstentums Hessen v​on 1840 b​is 1861 z​eigt dort d​en Flurnamen „Gershausen“.[1]

Geschichte

Zur Geschichte d​es Orts i​st nahezu nichts bekannt, a​uch nicht, w​ann er aufgegeben wurde.

  • Die möglicherweise erste urkundliche Erwähnung im Jahre 1253, als der Amtsgraf Berthold von Felsberg seine sämtlichen Eigen- und Lehnsgüter, einschließlich solcher in Gershausen, dem Kloster Breitenau zu einem ewigen Seelgerät übergab,[2] kann, muss sich aber nicht auf diesen Ort beziehen, denn zu dieser Zeit gab es in Nordhessen mehrere Orte, deren Name in Urkunden so oder so ähnlich erscheint.[3]
  • Auch bei der einzigen weiteren Erwähnung bestehen Zweifel, ob sie hier zutrifft. Am 3. Oktober 1353 erlaubte Kuno II. von Falkenstein, Propst des Mainzer Domkapitels und während des Mainzer Schismas (1346 bis 1353) Verweser des Erzstifts Mainz, dem Ritter Reinhard von Dalwigk, die Wüstung Gershusen samt dem Gericht um 50 Pfund Heller[4] von Hermann Hund, dem sie das Erzstift verpfändet hatte, einzulösen – aber dies dürfte sich wohl eher auf das zum kurmainzischen Amt Naumburg gehörende Gershausen bei Altenstädt beziehen.[5]

Fußnoten

  1. Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 30. Fritzlar. Historische Kartenwerke. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. HStAM Fonds, Urk. 16, No. 16
  3. So ist eine Wüstung in der Gemarkung von Waltersbrück im Schwalm-Eder-Kreis wohl eher der betreffende Ort. Siehe Gerzhausen, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS)..
  4. 240 Heller = 1 Pfund.
  5. Siehe auch Altenstädt - Unsere Geschichte.

Literatur

  • Georg Landau: Historisch-topographische Beschreibung der wüsten Ortschaften im Kurfürstenthum Hessen und in den großherzoglich hessischen Antheilen am Hessengaue, am Oberlahngaue und am Ittergaue (= Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde. Supplement 7, ZDB-ID 200295-4). Theodor Fischer, Kassel 1858, S. 153.
  • Heinrich Reimer (Hrsg.): Historisches Ortslexikon für Kurhessen (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen). Elwert, Marburg, 1974, S. 167.
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