Gerard Soest
Gerard Soest (* ca. 1600; † 11. Februar 1681), auch bekannt als G. Soest, Gerald Soest, Geraerd Soest, war ein englischer Maler des 17. Jahrhunderts. Bekannt ist Soest für seine Porträts von William Shakespeare und Samuel Butler (Dichter).
Künstlerisches Schaffen
Zahlreiche Bilder des britischen Adels gehen auf Soest zurück. Insgesamt 130 Werke waren in den 1970er Jahren katalogisiert.[1] Soest erhielt jedoch nie Aufträge vom Königshof.[2] Soests Porträt Shakespeares wurde 30 Jahre nach dessen Tod angefertigt. Es wurde die Vermutung geäußert, dass die porträtierte Person Shakespeare ähnelte, während Pose und Kleidung den Einfluss der bildnerischen Vorlage des Chandos-Porträts zeigen.[3]
Biographische Unsicherheiten
Unklarheiten bestehen über seinen Namen, denn der direkte Nachweis auf seinen Bildern ist nur die Signatur „Soest pinxit“ (von Soest gemalt). Ebenso unsicher ist sein Herkunftsort: Soest wird sowohl als Maler niederländischer[4] als auch westfälischer Herkunft[5] angegeben, wobei mehr schriftliche Indizien für eine Herkunft aus dem westfälischen Soest oder seiner direkten Umgebung sprechen,[6] die künstlerische Arbeit hingegen der im Zeitraum maßgeblichen niederländischen Tradition nahesteht – und damit auf Soest in den Niederlanden verweisen könnte. Es ist auch möglich, dass G. Soest sich mit seinem Namen auf den zeitgleichen bedeutenden englischen Portraitmaler Sir Peter Lely bezieht, der als Sohn eines niederländischen Vaters in Soest (Westfalen) geboren wurde.
Anmerkungen
- Alfred E. Laurence: G. Soest pinxit, in: Soester Zeitschrift Heft 86, 1974, S. 76–90, hier: 76.
- National Portrait Gallery
- Vermutung von George Vertue, siehe National Portrait Gallery, Searching for Shakespeare, 2006.
- So der Chronist De Piles 1570 allerdings unter Angabe eines falschen Todesdatums, siehe Alfred E. Laurence: G. Soest pinxit, in: Soester Zeitschrift, Heft 86, 1974, S. 78.
- So bei Vertue Anfang des 18. Jahrhunderts unter Nennung des korrekten Todesdatums sowie u. a. Weyermann 1729, dieser allerdings unter Nennung eines sonst nicht nachweisbaren Vornamens „Joachim“, siehe Alfred E. Laurence: G. Soest pinxit, in: Soester Zeitschrift Heft 86, 1974, S. 78 f.
- Alfred E. Laurence: G. Soest pinxit, in: Soester Zeitschrift Heft 86, 1974, S. 76–90, hier: 78–79.
Literatur
- Soest, Gerard. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 31: Siemering–Stephens. E. A. Seemann, Leipzig 1937, S. 210–211.
- Alfred E. Laurence: G. Soest pinxit. Prolegomena über einen englischen Maler aus Westfalen. In: Soester Zeitschrift Heft 86, 1974, S. 76–90.
Weblinks
- Artcyclopedia mit Links zu Abbildungen und weiteren Ressourcen