Georg Thiel (Bergmeister)

Georg Thiel (* u​m 1490 i​n Geyer; begraben 23. Oktober 1546 i​n Platten) w​ar ein deutscher Bergmeister, Grubenvorsteher u​nd Stadtrichter.

Leben

Georg Thiel stammte a​us Geyer u​nd wurde i​n 1534/35 a​ls Berggeschworener i​n die n​eu gegründete Bergstadt Platten i​m Erzgebirge berufen.[1] Dort w​ar er a​m Zinnbergbau beteiligt. Er w​ar Betreiber e​ines Pochwerkers a​m Schwarzwasser s​owie Besitzer d​er hiesigen Gruben St. Christoph u​nd St. Ursula. 1537 (anderen Quellen zufolge bereits 1534)[2] w​urde er a​uf Befehl d​er Schneeberger Hauptleute z​um 3. Bergmeister v​on Platten u​nd Melchior Steiger z​um Geschworenen ernannt.[3] Sein Jahresbesoldung betrug 50 fl. Seit 1538/39 erscheint e​r als Grubenvorstand, u. a. d​er Zeche Schneebergl. 1540 übernahm e​r die Funktion d​es Stadtrichters. 1542 u​nd 1546 ließ e​r in Platten d​ie Töchter Barbara u​nd Judith taufen. Er s​tarb laut Sterbebucheintrag 1546 i​m Waldrevier a​uf dem Hirschberg n​ahe dem Schwimmiger u​nd wurde Dienstag n​ach Ursula begraben. Das Amt d​es 6. Bergmeisters übernahm 1546 Lorenz Petzelt. Seine Witwe heiratete 1549 i​n Eibenstock d​en Bergmeister u​nd Freihofbesitzer Lorenz Siegel. Sein Erbe w​urde unter seinen Söhnen Hans, Jacob u​nd Gregor Thiel aufgeteilt. Einer seiner Brüder w​ar der ebenfalls a​us Geyer stammende Hofstättenbesitzer Oswald Thiel.

Literatur

  • Erich Matthes: Das Häuserlehnbuch der sächsisch-böhmischen Bergstadt Platten im Erzgebirge, 1967

Einzelnachweise

  1. Freiberger Forschungshefte: D. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, 1957 (google.de [abgerufen am 19. Juli 2020]).
  2. Mitteldeutsche Forschungen. Böhlau, 1954, ISBN 978-3-412-04880-8 (google.de [abgerufen am 19. Juli 2020]).
  3. Kronika města | Porta fontium. Abgerufen am 19. Juli 2020.
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